24. November 2024

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FCK stoppt Saarbrückens Durchmarsch: «Tut jetzt extrem weh»

Der vom Abstieg bedrohte Zweitligist 1. FC Kaiserslautern stoppt den Pokal-Lauf von Außenseiter Saarbrücken. Die Roten Teufel von Trainer-Oldie Funkel fahren nun zum Endspiel nach Berlin.

Trainer-Oldie Friedhelm Funkel drückte seine Assistenten ganz fest, die Spieler des 1. FC Kaiserslautern ließen sich von den Fans im roten Bengalo-Nebel feiern, bei den diesmal geschlagenen Pokal-Helden des 1. FC Saarbrücken flossen die Tränen.

Nach Siegen über den FC Bayern, über Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach wurden die Saarländer bei ihrem Durchmarsch im DFB-Pokal kurz vor dem großen Ziel von den Roten Teufeln gestoppt.

«Es tut jetzt extrem weh, weil es nicht sein muss», sagte Saarbrückens Coach Rüdiger Ziehl in der ARD. Rückblickend werde man aber auch merken, welche Reise es gewesen sei. «Wir können stolz drauf sein.» Der vom Abstieg bedrohte Zweitligist aus der Pfalz setzte sich im Halbfinale mit 2:0 (0:0) in Saarbrücken durch und zog damit zum achten Mal in der Vereinsgeschichte in das Endspiel ein. «Heute haben wir das notwendige Spielglück gehabt», erklärte Funkel: «Aber die Mannschaft ist geduldig geblieben.» Nun seien sie in Berlin, betonte der Coach und gab den Spielern erstmal ein paar Stunden Feiererlaubnis.

Endspielgegner Leverkusen oder Düsseldorf

Vor knapp 16.000 Zuschauern erzielten Marlon Ritter in der 53. Minute und Almamy Touré (75.) die Tore zum Sieg, der den Pfälzern weitere Millioneneinnahmen beschert. Der Endspielgegner der Roten Teufel wird am Mittwoch zwischen Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen und dem Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ermittelt. Das Finale steigt am 25. Mai in Berlin. Dort kann das Team des 70 Jahre alten Funkel mit einem Sieg sogar die Teilnahme an der Europa League perfekt machen. Es wäre der dritte Cup-Erfolg des FCK nach 1990 und 1996.

Saarbrücken verpasste es dagegen, sich als erst vierter Drittligist in der fast einhundertjährigen Geschichte des Wettbewerbes für das Finale zu qualifizieren. Dieses Kunststück gelang bisher nur den Amateuren von Hertha BSC (1993), Energie Cottbus (1997) und dem 1. FC Union Berlin (2001).

Dabei hatte der Wettergott nach einem verregneten Osterwochenende doch noch ein Einsehen mit den Saarländern, die ihr Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach wegen Unbespielbarkeit des Platzes erst im zweiten Anlauf hatten austragen können. Dieses Mal blieb es am Spieltag trocken, sogar die Sonne ließ sich vereinzelt blicken. Schiedsrichter Marco Fritz konnte die Partie wie geplant anpfeifen.

Anders als bei den Überraschungssiegen gegen die Bundesligisten Bayern München, Eintracht Frankfurt und Gladbach übernahm Saarbrücken zu Beginn die Initiative. Über verheißungsvolle Ansätze kamen die Hausherren im vierten Pokal-Halbfinale ihrer Vereinsgeschichte aber nicht hinaus.

Krasser Torwartpatzer verhilft Lautern zur Führung

Kaiserslautern scheute das Risiko und setzte auf eine stabile Defensive. Die Zuschauer sahen deshalb viel Ballgeschiebe und wenig Bewegung. Torchancen blieben auf beiden Seiten aus. Dafür ging es zwischen den Strafräumen teilweise hitzig zu.

Bereits nach einer halben Stunde musste FCK-Trainer Friedhelm Funkel erstmals wechseln, weil sich Angreifer Kenny Prince Redondo ohne gegnerische Einwirkung verletzte. Für ihn kam Aaron Opoku. Einfluss auf das Spiel, das ohne Höhepunkte dahinplätscherte, hatte dies nicht. So ging es torlos in die Pause.

Nach dem Wechsel kamen beide Teams mit mehr Schwung aus den Kabinen. Das Führungstor der Gäste, die erstmals seit zehn Jahren wieder die Vorschlussrunde erreicht hatten, fiel dennoch etwas glücklich. Ein harmloser Kopfball von Ritter rutschte FCS-Torwart Tim Schreiber durch die Hände ins Netz.

Der Treffer hinterließ Wirkung beim Außenseiter, der eine Viertelstunde vor dem Ende durch Touré das zweite Kopfball-Gegentor kassierte. Dieses Mal war Schreiber machtlos. In der Schlussphase ließ der FCK nichts mehr anbrennen und bejubelte am Ende mit tausenden mitgereisten Fans den verdienten Erfolg.

Von Eric Dobias und Jens Marx, dpa