Während Meister FC Bayern München und Titelverteidiger RB Leipzig im DFB-Pokal längst ausgeschieden sind, kämpfen zwei Zweitligisten und ein Drittligist noch um die begehrte Trophäe. Heute Abend (20.45 Uhr/ARD und Sky) kommt es zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem 1. FC Kaiserslautern zu einem Halbfinale ohne Bundesliga-Beteiligung. Worum geht es für den Drittligisten aus dem Saarland und den Traditionsclub aus der Pfalz?
Das Image
Die großen Erfolge des FCK sind lange her. 1998 wurde der Verein sensationell deutscher Meister, 1996 letztmals Pokalsieger. In dieser Saison hat der Fritz-Walter-Club, der zwischenzeitlich in die 3. Liga durchgereicht worden war, mal wieder die Chance, sein Image sportlich aufzupolieren. «Es ist ein Endspiel. Eines, um ein Endspiel zu erreichen», sagte Trainer Friedhelm Funkel.
Das gilt auch für Saarbrücken, das im laufenden Wettbewerb bereits Bayern und Eintracht Frankfurt besiegt hat. Trainer Rüdiger Ziehl sprach vor dem Halbfinale von «einem Bonusspiel», Torhüter Tim Schreiber von «einem kleinen Märchen». Für den FCS steht das Image auch in einer anderen Hinsicht auf dem Spiel. Sollte nach dem Viertelfinale im Februar auch das Halbfinale Anfang April wegen zu starken Regens abgesagt werden müssen, wäre der Ruf des Drittligisten erneut beschädigt. Zudem würde man das Heimrecht für das Nachholspiel verlieren.
Finale in Berlin
25. Mai, volles Olympiastadion und Millionen Zuschauer vor den TV-Schirmen. Wer am Dienstag gewinnt, bekommt in knapp zwei Monaten die größte Bühne im deutschen Vereinsfußball. Der FCK schaffte es zuletzt vor 21 Jahren ins Finale von Berlin. Saarbrücken stand noch nie im Endspiel, aber vor vier Jahren bereits als deutlicher Außenseiter im Halbfinale.
Chance auf Europa
Über Berlin ins internationale Geschäft? Das ist für Saarbrücken und Kaiserslautern möglich. Der Pokalsieger qualifiziert sich direkt für die Europa League und könnte schon im September auf Gegner wie Tottenham Hotspur oder Atlético Madrid treffen. Diese Option gibt es natürlich auch für Fortuna Düsseldorf, das im zweiten Halbfinale am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) bei Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen gastiert. Leverkusen hat die Champions-League-Teilnahme bereits sicher.
Zusätzliches Geld
3,45 Millionen Euro erhielten die Halbfinalisten allein für den Sprung in die Runde der letzten Vier. Aufsummiert mit den weiteren Prämien für die ersten Runden stehen die Clubs bereits bei gut 6,5 Millionen Euro Prämien. Was für Leverkusen angesichts von nahender Meisterschaft und Königsklasse nach Peanuts klingt, macht beim Drittligisten aus Saarbrücken einiges aus. Bei einem Finaleinzug ist eine zusätzliche Aufstockung möglich.
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