Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch hat die Frage nach der Spielführerin bei den deutschen Fußballerinnen vor dem Start der EM-Qualifikation offen gelassen.
«Normalerweise habe ich es immer so gehalten, dass ich den Kapitän bestimmt habe. Ich werde mit den Mädels reden und dann entscheiden, wer in den Spielen als Kapitänin aufläuft», sagte der 72-Jährige bei einer Video-Schalte. Namen wollte er nicht nennen, als eine Kandidatin gilt jedenfalls Lena Oberdorf.
Die etatmäßige Spielführerin Alexandra Popp fehlt wegen Kniebeschwerden in den ersten Gruppenspielen am 5. April (20.30 Uhr/ARD) in Linz gegen Österreich sowie am 9. April (18.10 Uhr/ZDF) in Aachen gegen Island. Vor der Ausscheidung für die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz und den Olympischen Spielen im Sommer in Paris hatte die stellvertretende Kapitänin Svenja Huth ihren Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt.
Oberdorf: Zentrale Stütze und Führungspersönlichkeit
Abwehrchefin Marina Hegering ist ebenso wie Popp (alle VfL Wolfsburg) verletzt; die 33-Jährige wäre eine mögliche Spielerin für das Amt gewesen. Von der Erfahrung her kämen Sara Däbritz und Lina Magull (beide 29) infrage. Däbritz (Olympique Lyon) hat jedoch ihren Stammplatz verloren und Magull war nach ihrem Wechsel zu Inter Mailand bei der entscheidenden Olympia-Qualifikation für Paris nicht dabei. Jetzt steht die Ex-Münchnerin allerdings wieder im 23-köpfigen Kader.
Oberdorf ist trotz ihrer erst 22 Jahre längst eine Führungspersönlichkeit in der DFB-Auswahl. Die 46-fache Nationalspielerin aus Wolfsburg, die zur kommenden Saison zum FC Bayern München wechselt, gilt als zentrale Figur für den anstehenden Umbruch im Team, den Hrubesch noch mal klar ansagte: «Wir haben da ein bisschen was eingeleitet, wir sind also mittendrin.»
Hrubesch hat den Kreis der Olympia-Kandidatinnen unter anderem durch die Berufung der Ex-Frankfurterin Bibiane Schulze Solano von Athletic Bilbao vergrößert. Zu den Sommerspielen dürfen aber nur 18 Spielerinnen fahren, dazu kommen vier auf Abruf.
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