Oliver Bierhoff hat sich für ein Ende der 50+1-Regel im deutschen Profi-Fußball ausgesprochen.
«Ich bin für die Abschaffung. Damit mache ich mir nicht viele Freunde in Deutschland», sagte der ehemalige Geschäftsführer des Deutschen Fußball-Bundes und Manager der Nationalmannschaft bei Welt TV. Die Regel sichert die Mehrheitsanteile in Kapitalgesellschaften bei den jeweiligen Fußball-Stammvereinen und gilt als Hemmnis für höheren Kapitalfluss wie in anderen europäischen Top-Ligen.
«Man muss nur darauf achten, wo das Geld herkommt»
Der deutsche Profi-Fußball müsse sich neuen Finanzquellen öffnen, forderte der 55-Jährige. Investoren würden den Sport als Geschäftsfeld identifizieren und daher wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen treffen, versuchte Bierhoff gängige Sorgen bei vielen Fans zu zerstreuen.
«Der deutsche Markt ist interessant. Man muss nur darauf achten, wo das Geld herkommt», sagte Bierhoff, der nach seinem Aus beim DFB vor gut einem Jahr als Folge des WM-Scheiterns in Katar bei der NFL-Franchise New England Patriots in den USA als Berater eingestiegen ist.
Die Fan-Proteste gegen den mittlerweile gestoppten Investorendeal der Deutschen Fußball Liga sieht Bierhoff kritisch. Man müsse sich fragen, ob der Fußball «5000 Ultras in der Kurve» gehöre oder «den 20 000 Familien, die brav auf der Tribüne hocken», sagte der ehemalige Nationalspieler. In Deutschland würde das Thema Kommerz immer besonders kritisch betrachtet, obwohl der Profisport längst davon bestimmt sei, wie man an Banken in Stadionnamen oder der Vergabe der Medienrechte erkennen könne.
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