Trainer Marco Rose vom Fußball-Bundesligisten RB Leipzig hat auf Hass-Gesänge gegen Ostdeutschland beim 5:1-Sieg beim 1. FC Köln mit einem flammenden Appell reagiert.
«Die Leute, die das nicht so gut kennen da drüben bei uns, die sollen kommen», sagte der in Leipzig noch zu DDR-Zeiten geborene Rose. «Es gibt da ganz viele coole Menschen. So wie hier. Es gibt ein paar Idioten. So wie hier. Also am Ende ist eigentlich alles sehr, sehr ähnlich. Darum haben wir irgendwann auch die Mauer abgerissen, auch in den Köpfen.»
Im Endeffekt wolle er «nicht zu viel reininterpretieren» und vor allem «verbinden und nicht spalten. Deshalb ist es wichtig, dass wir versuchen, das einzuordnen.» Es habe eben 5:1 gestanden in einem emotionalen Spiel, «und ganz viele Menschen da draußen haben die richtige Haltung und Einstellung. An denen sollten wir uns hochziehen, die sollten die anderen vielleicht auch ein bisschen korrigieren.»
Rose verteidigt seinen Spieler
Kölns Geschäftsführer Christian Keller fand deutliche Worte gegen die Gesänge. «Wir hatten heute auch noch einen Anti-Diskriminierungs-Spieltag. Umso mehr muss man sich fragen, was in dem ein oder anderen Kopf vorgeht», sagte er. «Solche Gesänge gehen gar nicht. Es ist nur eine Minderheit. Aber es ist schade, dass es diese Minderheit gibt.»
Rose verteidigte seinen Spieler Xavi, durch dessen Jubel nach dem 0:1 sich die Kölner Fans provoziert gefühlt hatten. «Er läuft nach Toren immer zur Eckfahne. Der Ort war unglücklich. Aber er hatte überhaupt keine böse Absicht und wollte niemanden provozieren», versicherte der RB-Coach. «Warum eine Glasflasche auf den Platz fliegt, ist die angebrachtere Frage», ergänzte er mit Blick auf eine Szene bei einem RB-Eckball in der 42. Minute. «Wenn er wen trifft, egal, ob einen im weißen oder blauen Trikot, dann tut es weh.» Keller kündigte derweil an, den Flaschenwerfer identifizieren zu wollen: «Ich hoffe, wir finden da irgendein Video.»
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