Die erste Saison der Motorrad-WM ohne deutschen Fahrer seit 1950 findet Ex-Rennpilot Alexander Hofmann «traurig» und «sehr schade». Dabei seien die Möglichkeiten für den Nachwuchs «besser als je zuvor», sagte der heutige Fernseh-Experte der Deutschen Presse-Agentur vor dem Saisonstart an diesem Sonntag (18.00 Uhr/Sky) in Katar.
In der vergangenen Saison trat in Lukas Tulovic in der Moto2-Klasse nur ein Stammfahrer an. Der 23-Jährige wird künftig wieder in der MotoE-WM fahren. In der Königsklasse durften 2023 Stefan Bradl und Jonas Folger als Ersatz- und Testfahrer einige Rennen bestreiten.
Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) sieht in der Situation eine Chance. «Für uns ist das ein Ansporn, noch mehr Engagement in die Nachwuchsförderung zu stecken», sagte Motorsportchef Thomas Voss. «In diesem Jahr starten wir eine neue Nachwuchsserie, um Talenten den Weg in die internationale Spitze zu ebnen und bei Deutschlands größtem Einzelsportevent, dem Grand Prix auf dem Sachsenring, wieder deutsche Helden zu haben.» Der neue Junior-Cup ergänze die ADAC-Förderpyramide mit vier aufeinander aufbauenden Rennserien, erklärte Voss.
Wechsel ins Pay-TV
Neu ist der Wechsel der Motorrad-WM ins Pay-TV. Dadurch nehme «die öffentliche Wahrnehmung der Rennserien durch den eingeschränkten Zugang» ab, sagte Voss. «Das macht es nicht einfacher, Nachwuchs für den Sport und neue Fans zu begeistern.» Andererseits dürfte das Angebot des neuen Partners «kaum Wünsche» offenlassen.
Das Rennen auf dem Sachsenring, das vom ADAC organisiert wird, findet in dieser Saison am 7. Juli statt. Zu den Favoriten auf den Titel in der Königsklasse gehören Weltmeister Francesco Bagnaia, der unmittelbar vor dem Auftakt seinen Vertrag beim Werksteam von Ducati bis 2026 verlängerte, und dessen Markenkollegen Marc Márquez sowie Vize-Champion Jorge Martín. «Das Kräfteverhältnis ist unverändert und deswegen bleibt Ducati die technische Referenz», sagte Hofmann über die Favoritenrolle.
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