Am Wochenende sind einige Entscheidungen in der Deutschen Eishockey Liga vor dem Playoff-Start gefallen – aber längst nicht alle.
Fragen und Antworten vor dem letzten Hauptrunden-Spieltag am Freitag und dem Start der Pre-Playoffs am Sonntag.
Was steht schon fest?
Die direkt für das Playoff-Viertelfinale qualifizierten sechs Teams und die vier Pre-Playoff-Teilnehmer sind seit dem Wochenende fix. Von Sonntag an ermitteln die als Titelkandidaten gestarteten Kölner Haie und die Adler Mannheim sowie Vizemeister ERC Ingolstadt und die Nürnberg Ice Tigers noch zwei Playoff-Viertelfinalisten. Gespielt wird bis zum 14. März in maximal drei Spielen.
Fix im Viertelfinale, das am 16. März beginnt, stehen die Eisbären Berlin, die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven, die Straubing Tigers, die Grizzlys Wolfsburg, Titelverteidiger EHC Red Bull München und das Überraschungsteam Schwenninger Wild Wings. Ebenfalls klar ist, dass die Augsburger Panther DEL-Letzter werden und den Abstieg befürchten müssen.
Steigt der DEL-Letzte ab?
Nur, wenn Kassel oder Krefeld die Playoffs in der DEL2 gewinnen. Diese beiden Teams erfüllen zusammen mit Bietigheim und Dresden die wirtschaftlichen Voraussetzungen für den DEL-Aufstieg. Bietigheim und Dresden verpassten aber die Playoff-Teilnahme im Unterhaus. Schon in der vergangenen Saison wäre Augsburg abgestiegen, wäre Kassel DEL2-Meister geworden. Dies wurde aber Ravensburg. Augsburg blieb mit Verspätung erstklassig, hatte aber große Planungsprobleme und in dieser Saison einen Wettbewerbsnachteil.
Warum ist die Planung für den DEL-Letzten so schwierig?
Erst viele Wochen nach dem DEL-Hauptrundenende steht fest, wer in der DEL2 die Playoffs gewinnt. Dadurch weiß der Letzte der ersten Liga lange nicht, in welcher Liga er in der kommenden Saison spielt. Viele potenzielle Zugänge wechseln deshalb lieber zu anderen Clubs. Zudem gibt es im Unterhaus weniger Ausländer-Lizenzen und somit mehr deutsche Spieler im Kader, die in der DEL in der Menge aber nicht mehr benötigt werden. «Der Letzte der DEL hat es schon sehr, sehr schwer», klagte Augsburgs Coach Christof Kreutzer nach dem 1:3 am Sonntag gegen die Düsseldorfer EG.
Welche Entscheidungen stehen noch aus?
Platz eins nach der Hauptrunde und damit die Pole Position für die Playoffs mit Heimrecht bis zu einer möglichen Finalserie steht bisher nicht fest. Am Freitag kämpfen die Eisbären und Bremerhaven im direkten Duell darum. Steht es nach regulärer Spielzeit unentschieden, ist Bremerhaven Hauptrundensieger, die Berliner müssten glatt gewinnen. Neben dem Vorteil für die Playoffs wäre dies auch ein gutes Omen: Zuletzt wurde vor zehn Jahren der Sieger der Hauptrunde am Ende nicht auch deutscher Meister.
Auch die genauen Platzierungen und damit die Duelle in den Pre-Playoffs und dem Playoff-Viertelfinale entscheiden sich teilweise erst am Freitag. Klar sind bislang nur die Viertelfinalserien Straubing gegen Schwenningen und Wolfsburg gegen München. Zumindest bei der zweiten Serie geht es am Freitag im Fernduell aber noch um das Heimrecht.
Köln und Mannheim spielen in den Pre-Playoffs von Sonntag jeweils entweder gegen Ingolstadt oder Nürnberg. Auch diese genauen Duelle müssen noch ermittelt werden.
Zudem sind die individuellen Auszeichnungen noch offen: Wer wird Top-Scorer und wer Torschützenkönig? Beste Chancen darauf hat der Kölner Nationalstürmer Justin Schütz mit 27 Treffern.
Was waren in der Hauptrunde die größten Überraschungen und Enttäuschungen?
Überrascht haben Bremerhaven und Schwenningen. Vor allem Bremerhaven kokettiert gerne mit einem offiziell eher niedrigen Etat. Angesichts dessen verwundert es die Konkurrenz jedoch zunehmend, warum die Top-Stürmer Jan Urbas und Ziga Jeglic seit Jahren an der Nordsee spielen.
Enttäuschend verlief die Saison bislang für Meister München, Mannheim, Köln und die Düsseldorfer EG. Mit dem früheren Bundestrainer Toni Söderholm droht Red Bull München, die Top vier zu verpassen. Damit wäre das Heimrecht in den Playoffs futsch. Mannheim schaffte es trotz Luxuskader, Trainerwechsel und dem früheren NHL-Coach Dallas Eakins an der Bande nicht, direkt in das Playoff-Viertelfinale einzuziehen. Gemessen am Anspruch des mit SAP-Millionen unterstützten Großclubs ist das ein Offenbarungseid. Auch Köln wollte um den Titel mitspielen, muss aber den Umweg Pre-Playoffs nehmen. Und die DEG schaffte nach einer völlig verkorksten Saison nur mit Mühe und Not überhaupt den Klassenverbleib.
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