25. November 2024

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BVB und Terzic atmen durch: «Noch weiten Weg vor uns»

Der Druck auf Trainer Terzic ist groß beim BVB. In Berlin zeigen die Dortmunder zunächst bekannte Schwächen. Doch die Reaktion und das Ergebnis stimmen.

Der Druck der vergangenen Wochen ist an den Spielern von Borussia Dortmund nicht spurlos vorbeigegangen. Das resistente Auftreten bei Union Berlin nach einem Wackelstart soll dem Team von Trainer Edin Terzic aber einen entscheidenden Schub in die richtige Richtung geben.

«Am Anfang hat man noch die Verunsicherung gemerkt, gerade vom letzten Wochenende», sagte Torwart Alexander Meyer nach dem 2:0 (1:0) in Köpenick. «Wir wussten, dass das hier ein richtiger Kampf wird. Dann haben wir es auch angenommen.»

Nach dem 2:3 gegen Hoffenheim und den ernüchternden Auftritten der Vorwochen war die Unruhe mal wieder groß beim BVB, genauso der Druck auf Trainer Edin Terzic. Ein «Endspiel» sahen einige Medien schon für ihn. Offenbar war die Mannschaft verunsichert in der Anfangsphase. «Es ist dann meine Aufgabe als Cheftrainer, unsere Aufgabe als Trainerteam, voranzugehen, Ruhe auszustrahlen», sagte der 41-Jährige.

BVB reicht kurze Drangphase zur Halbzeitführung

«In den ersten 30 Minuten hatten wir große Probleme. Wir haben viele Bälle verloren.» Zu oft habe seine Mannschaft mit dem Ball den Weg durch die Mitte gesucht, so Terzic. Der Plan sei gewesen, von Linie zu Linie zu spielen, um das Zentrum zu öffnen. Das habe dann beim Führungstreffer durch Karim Adeyemi (41. Minute) gut funktioniert.

Da befreiten sich die Schwarz-Gelben einmal gut aus dem Berliner Pressing. Die ungeordnete Union-Defensive kam gegen Adeyemi nicht in den Zweikampf. Sein Schlenzer ging von der Unterkante der Latte ins Tor.

Immer wieder werden Terzic Mängel beim Coaching innerhalb eines Spiels vorgeworfen. Doch beim Tor fruchtete die Entscheidung des Trainerteams, ihn und Jadon Sancho nach einer halben Stunde die Flügel tauschen zu lassen. Man habe die Außenverteidiger der Berliner mal vor ein paar andere Aufgaben stellen wollen.

So reichte den Schwarz-Gelben eine kurze Drangphase zur Halbzeitführung. Nach der Pause zeigten sich die Dortmunder dann auch kämpferisch mehr auf der Höhe. Ein starker Pressingmoment von Ian Maatsen brachte dann kurz vor Schluss die Entscheidung (90.).

Meyer: «Das sollte uns einen Schub geben»

«In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass man auch nicht immer den spielerischen Ansatz wählen muss, sondern einfach. Wir waren da bei den zweiten Bällen und haben uns die ein oder andere Chance erspielt», sagte Meyer.

Das Ergebnis soll jetzt Rückenwind geben. «Bei Union ist nicht gerade das leichteste Auswärtsspiel. Das sollte uns auf jeden Fall einen Schub geben. Denn in Bremen wird es nächste Woche auch nicht leichter», so Meyer.

Für Union war es die erste Heimniederlage unter dem im vorigen Herbst verpflichteten Trainer Nenad Bjelica. Der Kroate war mit dem Einsatz seiner Mannschaft hochzufrieden, aber bemängelte: «Wir haben schlechte und falsche Entscheidungen getroffen vor dem Sechzehner.» So konnten die Köpenicker die anfängliche Unsicherheit der Dortmunder nicht ausnutzen.

Terzic: «Haben noch einen weiten Weg vor uns»

Die Berliner holten aus zwei Heimspielen in Serie nur einen Punkt und verpassten es, sich im Abstiegskampf eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen. Union tritt am Freitag beim Königsklassen-Kandidaten VfB Stuttgart an (20.30 Uhr/DAZN).

Für Dortmund geht es nach dem Bremen-Spiel gegen Eindhoven um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League. In der Liga warten noch die Spitzenmannschaften aus München, Leverkusen, Stuttgart und Leipzig. «Klar spielen wir noch gegen die Top-Teams. Aber es muss auch unser Anspruch sein, das erfolgreich zu gestalten», sagte der 32 Jahre alte Torwart Meyer, der erneut Gregor Kobel vertrat und überzeugte.

Die Sachsen hielt Dortmund durch den Sieg noch hinter sich. Zu Rang vier, der für das Minimalziel Champions League qualifiziert, gibt es keine Alternative für den BVB. Mit dem Sieg sei er zufrieden, sagte Terzic. «Wir wissen aber, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben.»

David Langenbein, dpa