Die Bürgerbewegung Finanzwende hält den geplanten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga für «falsch und gefährlich» und spricht sich gegen einen Abschluss aus.
«Nur ein klares Nein zu CVC kann eine neue Dimension der Kommerzialisierung im deutschen Fußball abwenden», sagte Geschäftsführer Daniel Mittler zum Start einer entsprechenden Petition. Das Private-Equity-Unternehmen CVC ist einziger verbliebener Verhandlungspartner der DFL für den erhofften Einstieg. «CVC wird Macht einfordern, deswegen muss der Deal jetzt ein für alle Mal gestoppt werden», warnte Mittler.
Die DFL will für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren. Bei der Abstimmung der 36 Proficlubs über den Deal war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen. Die Fans protestieren in den Stadien seit Wochen gegen den Einstieg, immer wieder werden Spiele unterbrochen.
Die DFL hatte betont, dass die Mitsprache eines Investors bei einem Abschluss stark begrenzt sein solle. «Wir werden auch in dieser Situation eine gute Verhandlung führen, da wir finanzielle Rahmenbedingungen sowie Eckpunkte und rote Linien bereits vorab im Ligaverband klar definiert haben», sagte Geschäftsführer Marc Lenz der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag). «Entweder werden die Eckpunkte und gute wirtschaftliche Konditionen gehalten – oder es gibt keinen Abschluss.»
Ein Einstieg von CVC bei der DFL werde dem deutschen Fußball schaden, warnte Finanzwende. «Einfluss ist das A und O von Private Equity, ein Deal mit CVC birgt deswegen über kurz oder lang die Gefahr, dass die „roten Linien“ der DFL überschritten werden. Etwas anderes zu behaupten ist naiv», sagte Mittler. Die Bürgerbewegung untersuche seit Jahren den Einfluss von Private-Equity-Investoren auf verschiedene Lebensbereiche. Meist folge auf einen Einstieg «ein oft radikaler, renditeorientierter Umbau des Unternehmens». Mittler warnte: «Die Leidtragenden sind am Ende die Menschen», in diesem Fall die Fußball-Fans.
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