Der Unterstützung ihrer Teamkollegen kann sich Franziska Preuß sicher sein. Aber vor allem Deutschlands beste Biathletin selbst muss nach ihrem Patzer in der Mixed-Staffel und Platz fünf zum WM-Auftakt ganz schnell den Kopf freibekommen, um vor den nächsten Medaillenchancen nicht in ein mentales Loch zu fallen.
«Ich muss es hinbekommen, dass ich wieder nach vorn schaue und schaffen, dass ich den Trainingstag gut nutze und das Rennen abhake», sagte die 29-Jährige mit Blick auf den Sprint am Freitag (17.20 Uhr/ARD und Eurosport) bei der Weltmeisterschaft im tschechischen Nove Mesto.
Mit einer Strafrunde hatte die Bayerin beim Sieg Frankreichs die mögliche erste Medaille im gemischten Doppel mit Justus Strelow, Philipp Nawrath und Vanessa Voigt aus der Hand gegeben. Dabei gilt Preuß, die nach ihren zuletzt schwierigen Jahren in dieser Saison ein starkes Weltcup-Comeback mit drei zweiten Plätzen gefeiert hatte, als die deutsche Anwärterin auf Edelmetall beim Saison-Höhepunkt.
Aber Preuß ist auch ein Kopfmensch. «Mir hängt das schon immer ein bisschen nach. Es ist das Emotionale, das immer mitspielt», sagte die Staffel-Weltmeisterin von 2015.
Sportdirektor glaubt an Preuß
«Franziska macht einen gefestigten Eindruck, sie ist einen guten Schritt nach vorn gegangen», sagte Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier vor der WM der dpa. Sie hatte gehofft, dass gleich das erste Rennen gut für Preuß läuft. «Dann passt es. Aber wenn nicht, dann kann sie doch schnell ins Hadern kommen», sagte die siebenmalige Weltmeisterin über ihre frühere Teamkollegin, die zum Ende des Auftaktweltcups in Östersund als erste Deutsche seit Dahlmeier 2017 das Gelbe Trikot getragen hatte.
Sportdirektor Felix Bitterling glaubt an die Qualitäten der Weltcup-Gesamtdritten von 2020/2021: «Ich mache mir keine Sorgen um Franzi. Sie ist so gefestigt in diesem Jahr. Sie hat schon so viele Wettkämpfe in diesem Jahr für uns gewonnen oder nach Hause.»
Was sie tun wollte, um das Auftaktrennen aus dem Kopf zu bekommen, wusste Preuß kurz nach ihren Fauxpas nicht. «Sie hat viel Erfahrung. Ich bin zuversichtlich, dass sie das hinbekommt. Wenn wir sie als Team dabei unterstützen können, werden wir das natürlich tun», sagte der überragende Startläufer Justus Strelow.
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