24. November 2024

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Köln lebt: Eintracht-Leihgabe Alidou trifft gegen Frankfurt

Der 1. FC Köln ist am 20. Spieltag der große Gewinner im Tabellenkeller. Und den erlösenden ersten Treffer erzielt ausgerechnet ein Spieler, der eigentlich dem Gegner gehört.

Bei den Fans, Spielern und beim Trainer des 1. FC Köln herrschte pure Glückseligkeit. Mit dem ersten Sieg mit Timo Schultz an der Seitenlinie meldeten sich die Kölner im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga deutlich zurück.

Nach dem 2:0 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt hat der FC, der sich wegen der FIFA-Transfersperre im Winter nicht verstärken durfte, vier Punkte Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze.

«Das soll uns Aufschwung geben für die nächsten Wochen», sagte Torschütze Jan Thielmann bei Sky nach dem erst dritten Saisonsieg. «Wir haben schwere Spiele über Karneval, deswegen können wir heute den Tag nutzen, uns freuen und uns dann vorbereiten.» Den Sonntag bekamen die FC-Profis von Schultz frei.

Ausgerechnet der von Eintracht Frankfurt ausgeliehene Faride Alidou erzielte in der 68. Minute das erste Tor. Thielmann (80.) legte nach. «Am Ende war es, glaube ich, verdient», sagte Thielmann.

Für die Frankfurter, bei denen Außenverteidiger Niels Nkounkou direkt vor dem Gegentor Gelb-Rot sah, war die erste Niederlage im Jahr 2024 dagegen ein herber Rückschlag bei der erhofften Aufholjagd auf die Champions-League-Ränge. Mit einem Sieg hätte das Team vom Trainer Dino Toppmöller, das durch Gelb-Rot für Niels Nkounkou (66.) sowie Tuta (83.) zusätzlich geschwächt wurde, bis auf drei Zähler an den Tabellenvierten Borussia Dortmund heranrücken können.

Köln will sich zeigen

Die Kölner gingen nach den Heimniederlagen von Mainz und Darmstadt am Mittag zumindest mit der Gewissheit ins Spiel, nicht auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen zu können. Schultz nach gegenüber dem 1:1 in Wolfsburg auch keinen Wechsel vor. Frankfurts Dino Toppmöller änderte sein Team auf zwei Positionen, unter anderem rückte Ellyes Skhiri nach seiner Rückkehr vom Afrika Cup in die Mannschaft. Der Tunesier hatte in den vier Jahren zuvor für den FC gespielt und war in der Vorsaison mit sieben Treffern bester Torschütze.

Die Frankfurter begannen erstaunlich gehemmt, die Kölner dagegen gaben von Beginn an Vollgas. In der 5. Minute traf Dejan Ljubicic den Ball aus sechs Metern unglücklich mit dem Schienbein, neun Minuten später lenkte Nationaltorhüter Kevin Trapp einen Schuss von Jan Thielmann aus spitzem Winkel ganz stark mit den Fingerspitzen neben das Tor.

Im Spiel nach vorne zeigte sich der FC, der mit kläglichen zwölf Treffern aus 19 Spielen in die Partie gegangen war, zumindest deutlich verbessert. Kam er auch annähernd in Tornähe, wurden die Möglichkeit vergeben. Zum Beispiel, als Ljubicic den Ball nach schöner Einzelleistung weit drüber schlenzte (39.). Doch der Österreicher versuchte es zumindest immer wieder, sein Schuss aus 18 Metern direkt vor der Pause war schon gefährlicher.

Für die Eintracht kommt es knüppeldick

Die Eintracht kam zu ihrer ersten Chance bezeichnenderweise nach einem Eckball, als Robin Koch die Hereingabe von Mario Götze knapp neben das Tor köpfte (28.). Götze bereitete auch die erste Gelegenheit aus dem Spiel vor, nach seinem Lupfer-Pass scheiterte Skhiri mit seiner Direktabnahme aber an Ex-Kollegen Marvin Schwäbe im Kölner Tor (40.).

Nach dem Wechsel spielten die Gäste etwas beherzter nach vorne und schnell relativ schnell belohnt zu werden, als der zur Pause für Junior Dina Ebimbe gekommene Farès Chaïbi zum vermeintlichen 0:1 traf (58.). Der Algerier hatte aber deutlich im Abseits gestanden. Köln durfte angesichts der neuen Kräfteverhältnisse kontern, und tat das zumindest in der 63. Minute durch seine beiden agilsten Spieler gut, als Thielmann den Pass scharf passte, Nkounkou aber im letzten Moment vor Alidou klärte.

Die Tür für den FC ging auf, als Nkounkou drei Minuten später gegen Alidou zu spät kam und nach einem ungeschickten Foul vom Platz musste. Und direkt aus dem fälligen Freistoß fiel das 1:0, als Alidou den Schuss von Ljubicic mit dem Schienbein ins Tor lenkte. Auf den Torjubel verzichtete der 22-Jährige aus Respekt vor seinem eigentlichen Arbeitgeber. Zu Beginn der Schlussphase entschied Thielmann die Partie, ehe sich auch Tuta nach einem weiteren Foul vorzeitig verabschiedete.

Von Holger Schmidt, dpa