Knapp zwei Minuten benötigte Julian Malatini, um mit seinem neuen Kapitän in der Torstatistik der Fußball-Bundesliga gleichzuziehen. «Ich bin ein bissel sauer, dass er in zwei Minuten geschafft hat, was ich in 120 Spielen geschafft habe: ein Tor», sagte Werder Bremens österreichischer Mannschaftsführer Marco Friedl am Samstag im Scherz.
Beim 3:1 gegen den SC Freiburg hatte Winter-Zugang Malatini den Treffer zum Endstand markiert und das Weserstadion zum Beben gebracht. «Ich wollte der Mannschaft etwas zurückgeben, weil sie mich sehr gut aufgenommen hat. Ich fühle mich sehr, sehr wohl», ließ der Argentinier vom Ex-Werder-Profi Nelson Valdez übersetzen und lächelte dabei.
Malatini gilt als Abwehrtalent
In der ersten Minute der Nachspielzeit war er von Trainer Ole Werner gebracht worden. Zwei Minuten später lag der 22-Jährige unter einer Traube von jubelnden Werder-Spielern. Er hatte nach einem vom Freiburger Debütanten Attila Szalai gespielten Pass den Ball erobert und ihn ins Tor geschoben, nachdem er zuvor noch SC-Schlussmann Noah Atubolu umspielt hatte.
Dabei gehört das Toreschießen nicht zu der Kernkompetenz, wegen der die Bremer Verantwortlichen ihn Mitte des Monats von Defensa y Justicia aus Argentinien holten. Malatini gilt als Abwehrtalent. Weshalb er dann am Freiburger Strafraum auftauchte, wusste Trainer Werner auch nicht so recht. «Ich glaube, wir waren alle überrascht. Es ist ja nicht seine Aufgabe, als Rechtsverteidiger den Innenverteidiger anzulaufen», sagte er schmunzelnd.
Teurer Werder-Einstand
Trotz des gelungenen Einstands stellte der Trainer klar, dass Malatini viel Zeit benötigen werde. Er sei jung, müsse sprachlich, kulturell und Fußball-kulturell noch sehr viel lernen. «Die Zeit bekommt er», meinte Werner. Als Motivationshilfe sei es natürlich gut, «wenn er schon mal auf dem Platz stand und seinen Teil dazu beigetragen hat».
Was sich nach so einem Debüt gehört, wusste Malatini schon mal: Getränke ausgeben. «Wenn der Kapitän das sagt, mache ich das natürlich sehr gerne», sagte er und lächelte wieder. Kapitän Friedl meinte denn auch, er freue sich zwar für Malatini. «Das kostet aber trotzdem. Da kommt er nicht drum rum.»
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