24. November 2024

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Fleisch und Pommes: Wellinger einzige Hoffnung für Flug-WM

Die meisten deutschen Skispringer haben ihre Hochform aus dem Dezember eingebüßt. Vor der Flug-WM gibt es nur einen echten Mutmacher - und der hat kräftig Hunger.

Andreas Wellinger gönnte sich nach der nächsten sportlichen Glanzleistung ein deftiges Stück Fleisch mit reichlich Pommes. Auch Ketchup und Mayo durften für Deutschlands besten Skispringer beim traditionellen Rippchenessen im polnischen Zakopane nicht fehlen.

Der bestens gestärkte Olympiasieger ist wenige Tage vor der Skiflug-WM in absoluter Topform und wird damit zur einzigen echten Medaillenhoffnung auf der Riesenanlage am Kulm.

In Zakopane führte Wellinger das ansonsten schwächelnde deutsche Quartett mit Flügen auf 138,5 und 137,5 Meter auf Rang drei. Tags darauf belegte er beim Sieg von Topfavorit Stefan Kraft aus Österreich im Einzel Rang zwei und stand damit schon wieder auf dem Podest. 

«Der Weg ist der richtige. Ich freue mich aufs Skifliegen», sagte der 28 Jahre alte Wellinger nach dem erfolgreichen Wochenende. Hinter Kraft, der mit seinem 109. Einzel-Podestplatz den alleinigen Rekord des Finnen Janne Ahonen übernahm, und Wellinger wurde Anze Lanisek aus Slowenien Tagesdritter.

Viele Probleme im deutschen Team

Auch zwei Wochen nach Gesamtrang zwei bei der Vierschanzentournee ist Wellinger konstant stark. Bei der neu eingeführten Polen-Tour gelangen ihm immer wieder sportliche Höhepunkte wie bei dem Schanzenrekord in Wisla. «Andi hat es super gemacht, sein zweiter Sprung war sehr gut», sagte Bundestrainer Stefan Horngacher in der ARD.

Wellinger wird in Bad Mitterndorf, wo am Freitag und Samstag ein neuer Skiflug-Weltmeister im Einzel gesucht wird, einer der Top-Anwärter auf Edelmetall sein. Schon am Sonntag im Teamfliegen dürfte es problematischer werden, denn abgesehen von dem konstanten Ruhpoldinger hat das deutsche Team einige Probleme mit ins neue Jahr genommen.

Pius Paschke (15.) und Karl Geiger (23.) haben in diesem Winter schon Weltcup-Einzel gewonnen, hängen aber mittlerweile deutlich hinterher. Stephan Leyhe und Constantin Schmid schafften es im Einzel nicht einmal in den zweiten Durchgang. «Wir haben eine hohe Qualität, aber wir müssen sie auch abrufen», sagte Geiger nach dem Teamspringen. Es gehe momentan «nicht leicht von der Hand».

In der Flugphase gebe es noch einiges zu tun, merkte Cheftrainer Horngacher an. «Wir müssen noch lockerer werden im Flug fürs Skifliegen», forderte der Coach. Als echter Garant bleibt aktuell nur Wellinger.

Patrick Reichardt und Thomas Eßer, dpa