22. November 2024

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Erstmals überzeugend: Zverev in Melbourne im Achtelfinale

Nach zwei durchwachsenen Leistungen gelingt Alexander Zverev in Melbourne dieses Mal ein einfacher Sieg. Nun kommt es zum Duell mit einem seiner Lieblingsgegner.

Nach seinem souveränen Achtelfinal-Einzug bei den Australian Open war Alexander Zverev bester Laune.

«Die Taktik meines Vaters, der ja auch mein Trainer ist, heute war super. Schlage mehr Winner und mache weniger einfache Fehler», sagte Zverev im launigen Sieger-Interview nach dem ungefährdeten 6:2, 7:6 (7:4), 6:2 gegen den 19 Jahre alten Amerikaner Alex Michelsen. «Das ist ja auch ganz einfach. Aber ich bin froh, dass es heute so gut aufgegangen ist.»

Zwei Tage nach seinem Marathonmatch gegen den slowakischen Qualifikanten Lukas Klein wurde Zverev in der Rod Laver Arena von Melbourne dieses Mal kaum gefordert. Nach nur 1:59 Stunden verwandelte der Tennis-Olympiasieger seinen ersten Matchball.

Nun gegen einen Lieblingsgegner

Im Kampf um den Viertelfinal-Einzug bekommt es der 26-Jährige am Montag mit dem Briten Cameron Norrie zu tun, der den Norweger Casper Ruud in vier Sätzen bezwang. Alle bisherigen vier Duelle mit Norrie hat Zverev gewonnen und dabei keinen Satz abgegeben.

«Ich finde, dass ich heute das beste Match im Turnier gespielt habe. Die besten Spieler fangen an, in der zweiten Woche das beste Tennis zu spielen», sagte Zverev bei Eurosport. «Jetzt geht das Turnier so richtig los.» Tennis-Legende Boris Becker freute sich, dass Zverev den Erfolg gegen den chancenlosen Michelsen schnell abhakte. «Mir gefällt gut, dass er sich nicht zu sehr freut. Das ist fast normal für ihn jetzt, bei Grand Slams in die zweite Woche zu kommen», sagte Becker als TV-Experte bei Eurosport. «Gegen Norrie hat er alle Chancen der Welt.»

Zverev hatte gegen Michelsen von Beginn an alles im Griff. Anders als noch in der zweiten Runde gegen Klein ging der gebürtige Hamburger von Beginn an mit der richtigen Einstellung in die Partie. Zum 2:1 nahm er Michelsen zum ersten Mal den Aufschlag ab, nach etwas mehr als einer halben Stunde hatte Zverev den ersten Satz sicher.

Auch im zweiten Durchgang gelang Zverev ein schnelles Break. Dem jungen Amerikaner fehlten einfach die spielerischen Mittel, um Zverev in Gefahr zu bringen. Doch dann leistete sich Zverev ein paar Unkonzentriertheiten und verlor aus dem Nichts sein Service. Michelsen gelangen nun ein paar starke Schläge, doch im Tiebreak war Zverev wieder auf der Höhe und holte sich den zweiten Satz. Im dritten Durchgang zog er dann schnell davon und machte das problemlose Weiterkommen in unter zwei Stunden perfekt.

Alcaraz souverän

Weiter auf Kurs ist auch Wimbledonsieger Carlos Alcaraz. Der spanische Weltranglisten-Zweite profitierte in seiner Drittrunden-Partie von der verletzungsbedingten Aufgabe seines chinesischen Gegners Shang Juncheng, der beim Stand von 6:1, 6:1, 1:0 aus Sicht von Alcaraz nicht mehr weiterspielen konnte. Der Spanier steht damit erstmals in Australien im Achtelfinale. Im vergangenen Jahr hatte er das erste Grand-Slam-Turnier der Saison wegen einer Verletzung verpasst. Im Viertelfinale könnte es dieses Jahr zu einem Duell mit Zverev kommen.

Zuvor spielt Alcaraz gegen den Serben Miomir Kecmanovic, der sich in fünf Sätzen gegen Vorjahreshalbfinalist Tommy Paul aus den USA durchsetzte und dabei im vierten Satz zwei Matchbälle abwehrte. Kecmanovic hatte zuvor gegen Jan-Lennard Struff ebenfalls in fünf Sätzen nach Abwehr von zwei Matchbällen gewonnen.

Überraschung bei den Damen

Bei den Damen schied die Weltranglisten-Erste Iga Swiatek völlig überraschend in der dritten Runde aus. Die 22 Jahre alte Polin verlor gegen die Tschechin Linda Noskova mit 6:3, 3:6, 4:6. Für Swiatek war es die erste Niederlage nach zuvor 18 Siegen in Serie. Unter anderem hatte die Polin Ende des vergangenen Jahres die WTA-Finals im mexikanischen Cancun gewonnen.

Noskova steht erstmals bei einem der vier Grand-Slam-Turniere im Achtelfinale. Gegen Swiatek verwandelte sie nach 2:20 Stunden ihren ersten Matchball und sorgte damit für die bislang größte Überraschung bei den laufenden Australian Open.

Lars Reinefeld, dpa