Bundestrainer Christian Schwaiger sieht durch das bevorstehende Karriereende von Ski-Star Thomas Dreßen eine «riesige Lücke» im deutschen Speed-Team entstehen, gibt sich aber kämpferisch.
«Wir haben eine schwere Zeit», sagte der 55-Jährige. Aber: «Aufgeben tut man einen Brief, nicht den Weltcup.» Man sei bereit, sich der Situation zu stellen, erklärte Schwaiger. «Und ich glaube, dass wir das auch wieder schaffen.»
Deutschlands langjähriger Top-Abfahrer Dreßen hatte verkündet, dass er seine Laufbahn wegen anhaltender körperlicher Probleme beenden wird. Die erste der zwei Abfahrten des Rennwochenendes in Kitzbühel lässt der 30-Jährige aus. Am Samstag – auf den Tag genau sechs Jahre nach seinem sensationellen Triumph auf der Streif – gibt der Oberbayer dann seinen Abschied.
Neue Energie freisetzen
Andreas Sander und Romed Baumann, die bei der WM 2021 Silber in der Abfahrt und im Super-G gewonnen hatten, rücken noch mehr in den Fokus. «Auch in den Jahren, in denen er verletzt war, haben wir eigentlich immer Erfolge gehabt», sagte Coach Schwaiger über Dreßens nahenden Ausstieg aus dem Leistungssport. Manchmal könne es innerhalb eines Teams womöglich auch neue Energie freisetzen, wenn ein erfolgreicher Athlet Platz freimacht.
Sander (34) und Baumann (38) sind die Routiniers in der deutschen Speed-Riege und grundsätzlich immer für eine Top-Ten-Platzierung gut. Zuletzt fuhren sie der Spitze aber deutlich hinterher. Der neunte Rang von Baumann in einer der Gröden-Abfahrten kurz vor Weihnachten war das beste Ergebnis in der bisherigen Saison.
Fahrten in den Topbereich?
Auf der Streif zeigte das Duo in der Vergangenheit aber auch schon wiederholt starke Leistungen. Baumann, der heute seine insgesamt 150. Weltcup-Abfahrt bestreitet, wurde dort 2012 Zweiter. Sander fuhr in Kitzbühel vor drei Jahren auf Rang fünf.
Gemeinsam mit Josef Ferstl, der im Tiroler Ski-Mekka 2019 den Super-G gewonnen hat, sollen Baumann und Sander das deutsche Team künftig führen. Daneben stehen noch Simon Jocher, Dominik Schwaiger, Luis Vogt und Jacob Schramm auf der Startliste. Fahrten in den Topbereich sind aber nicht zu erwarten.
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