Max Eberl soll beim FC Bayern als neuer Sportvorstand künftig die Transfergeschäfte führen. Die Wunschlösung steht nach Sky-Informationen vor einem Wechsel zu seinem Jugendclub. Im Laufe der Rückrunde soll der 50-Jährige seine Arbeit beim deutschen Fußball-Serienmeister aufnehmen.
Der langjährige Gladbacher und zuletzt für Leipzig tätige Manager Eberl galt als Topkandidat für den Posten, eine Verpflichtung hatte sich schon länger abgezeichnet. Eberl stand bei Ehrenpräsident Uli Hoeneß besonders hoch im Kurs.
Final entschieden werden kann diese Personalie erst bei der nächsten Aufsichtsratssitzung Ende Februar. Die Zustimmung des neunköpfigen Gremiums, dem auch Hoeneß und der langjährige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge angehören, gilt dem Vernehmen nach aber als Formsache. Eberl dürfte bei dem Verein, für den er 1991 auch einen Profi-Einsatz absolvierte, einen langfristigen Vertrag unterschreiben.
Millionen-Ablöse für RB Leipzig
Vor einer möglichen Verpflichtung von Eberl als Sportvorstand muss der FC Bayern sich noch mit RB Leipzig einigen. Nach dpa-Informationen lag bis Montagvormittag keine Anfrage des Rekordmeisters bei den Sachsen vor, den Manager aus seinem Vertrag herauszulösen. Im Gespräch ist eine Ablöse von etwa fünf Millionen Euro.
Mit der Verpflichtung von Eberl hätten die Münchner beim Umbau in der Führungsetage eine wichtige Personalie geklärt. Der Umbau war nötig geworden, nachdem sich der Club Ende Mai letzten Jahres von Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic getrennt hatte.
Den Posten von Kahn übernahm nach dem großen Knall am Meister-Wochenende der langjährige Finanzchef Jan-Christian Dreesen, der von Salihamidzic blieb zunächst unbesetzt. Der zum September von RB Salzburg verpflichtete Christoph Freund fungiert als Sportdirektor der Münchner, die Vereinsführung attestierte dem Österreicher bislang sehr gute Arbeit.
Hoeneß hatte Vorgehen angekündigt
Hoeneß hatte im vergangenen Jahr prognostiziert, «dass wir die nächsten sechs bis zwölf Monate die Personalbesetzung haben, die die Zukunft dann machen soll». Wenn der Verein nach den Turbulenzen in der vergangenen Saison wieder in «ruhigerem Fahrwasser» sei, werde man den Verein weiter wohlwollend beraten, «aber wir werden nicht dreimal die Woche hier sein, um Dinge zu besprechen», hatte Hoeneß über sich und Rummenigge gesagt.
Der in Niederbayern geborene Eberl spielte lange in der Jugend und Anfang der 1990er Jahre für die Amateure des FC Bayern, kam auch zu einem Profieinsatz für die Münchner. Durch seine Verpflichtung vergrößert sich der Vorstand des FC Bayern wieder. Außer Vorstandschef Dreesen gehören dem Gremium Michael Diederich und Andreas Jung an. Jung hat allerdings bereits seinen Abschied für den Sommer 2024 angekündigt.
Gute Transfers für Leipzig, aber dennoch Trennung
Leipzig hatte sich Ende September kurz vor dem Topspiel gegen den FC Bayern von Eberl getrennt. Grund war aus Sicht der RB-Bosse das fehlende Bekenntnis von Eberl zu Leipzig. «Ich kann nur immer wieder betonen, dass das Weggehen von Max in Leipzig mit dem FC Bayern überhaupt nichts zu tun hat. Er hat mir gesagt, dass er sich dort nicht so wohlgefühlt und dass die Chemie einfach nicht gestimmt hat», hatte Hoeneß im vergangenen Jahr erklärt.
Sportlich waren die Sachsen mit der Entwicklung unter Eberl sehr zufrieden. Im vergangenen Sommer hatte Eberl für Leipzig einige bemerkenswerte Transfers getätigt. Unter anderem wurden die aktuellen Stammspieler Xavi Simons, Lois Openda, Castello Lukeba und Christoph Baumgartner verpflichtet.
Nicht der erste Wechsel von RB zu Bayern
Doch irgendwie wollte es mit der Liaison zwischen dem Ex-Profi und Leipzig nie so richtig passen. Schon sein Wechsel von Gladbach zu den Sachsen hatte für enormen Wirbel gesorgt. Am Niederrhein war Eberl im Januar 2022 von seinem Posten als Sportchef zurückgetreten, weil er sich ausgebrannt fühlte. Nur wenige Monate später wurde er erstmals mit Leipzig in Verbindung gebracht.
Die Einigung zwischen Bayern und Leipzig wird erwartet. Es wäre eine weitere Millionenablöse. Schon für Ex-Trainer Julian Nagelsmann, Abwehrspieler Dayot Upamecano und Mittelfeldakteur Marcel Sabitzer hatte der FC Bayern weit über 50 Millionen Euro bezahlt.
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