Der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber hat Franz Beckenbauer als besten deutschen Fußballer der Geschichte gewürdigt.
«Uli Hoeneß hat es richtig ausgedrückt: Franz ist die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern je hatte, der beste deutsche Fußballer, den wir je hatten. Und für mich persönlich ist Franz der Allergrößte», sagte der 82-Jährige der «Abendzeitung».
Stoiber, der auch Aufsichtsratsmitglied und Vorsitzender des Verwaltungsbeirats beim FC Bayern München ist, ergänzte: «Die Entwicklung zu einem der besten Vereine der Welt wäre ohne Franz Beckenbauer nicht vorstellbar gewesen. Eine solche Karriere als Spieler, Trainer und Funktionär wird es nicht mehr geben.»
Beckenbauer war am Sonntag im Alter von 78 Jahren gestorben. Er war 1974 als Spieler und 1990 als Teamchef Weltmeister geworden. Als Organisationschef der Heim-WM 2006 war er mitverantwortlich für ein historisches «Sommermärchen» – auch wenn Enthüllungen im Zusammenhang mit der Vergabe später einen kleinen Schatten auf das Turnier und die Rolle Beckenbauers warfen. Im März 2020 war der Sommermärchen-Prozess wegen Verjährung eingestellt worden.
Zur Kritik an Beckenbauer rund um die WM-Vergabe sagte Stoiber: «Ich glaube, dass Franz das Ausmaß der Kritik nicht verstanden hat. Vielleicht ist es auch eine deutsche Mentalität, das Kritische überzubetonen. Aus meiner Sicht war diese Kritik überzeichnet. Es ist letztlich alles unklar, was rund um die Vergabe passiert ist.»
Er sagte zudem: «Fest steht: Franz hat mit der WM 2006 das Image Deutschlands in der Welt ganz entscheidend verändert. Deutschland war in vielen Köpfen nicht mehr der Verursacher des Zweiten Weltkriegs mit fürchterlichen Verbrechen, sondern ein freundlicher Gastgeber mit einem Sommermärchen.» Den Wert des Turniers könne man gar nicht beziffern.
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