Die Ex-Nationalspieler Lothar Matthäus und Markus Babbel sehen eine mögliche Rückkehr von Toni Kroos in die Fußball-Nationalmannschaft eher kritisch.
«Wenn Kroos Außenverteidiger spielen könnte – okay. Aber im Mittelfeld hat die deutsche Mannschaft den geringsten Bedarf. So macht man ein Fass auf, das man gar nicht braucht», schrieb Matthäus in seiner Kolumne für den Pay-TV-Sender Sky: «Ein Abräumer vor der Abwehr ist Kroos auch nicht, aber wenn Nagelsmann plötzlich in Kroos die Holding Six sieht, wird es wieder viele Diskussionen geben.»
Auch Babbel zweifelt
Genau so sieht es auch Babbel. Kroos sei zwar «ein begnadeter Fußballer, aber ist er auch der Heilsbringer? Da habe ich meine Zweifel», sagte Europameister von 1996 bei der «ran Bundesliga Webshow»: «Er ist kein Staubsauger, der alle weggrätscht. Du brauchst vor allem einen Sechser, der sich nicht zu schade ist, diese Dreckswege zu gehen und diese Zweikämpfe zu führen.»
Kroos (33) bräuchte bei einem Comeback im DFB-Team Leute um sich herum, die defensiv stärker seien. «Wenn du keinen Partner für ihn findest, bekommst du die Defensivprobleme nicht in den Griff. Da würde ich als Toni Kroos auf Schimpf und Schande verzichten und daheim in Madrid bleiben», meinte Babbel: «Wenn du aber die richtige Mischung findest, kann Toni groß agieren.»
Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte zuletzt im ZDF-Sportstudio eine Kroos-Rückkehr als «interessanten Gedanken» bezeichnet und ergänzt: «Man muss sich ja über alle Spieler, die einen deutschen Pass haben, das ist ja glaube ich mein Job, Gedanken machen.» Konkret habe er mit dem Weltmeister von 2014 aber noch nicht darüber gesprochen, verriet Nagelsmann. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid hatte seine Karriere in der DFB-Auswahl nach 106 Länderspielen nach der EM 2021 beendet.
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