Beim WM-Aus der deutschen Fußballerinnen in Australien gab es im entscheidenden Spiel gegen Südkorea offensichtliche Kommunikationspannen. Dies geht aus dem vierten Teil der Dokumentations-Staffel von «Born for this» hervor. Demnach waren Spielerinnen vom Trainerteam um Martina Voss-Tecklenburg während der letzten Gruppenpartie nicht über den Stand der Parallel-Begegnung Marokko – Kolumbien informiert.
Ersatzspielerin Laura Freigang von Eintracht Frankfurt erzählte in dem Film, der in der ZDF-Mediathek und am Sonntag (0:30 Uhr) im ZDF-Fernsehen zu sehen ist, dass sie auf der Ersatzbank nicht wussten, wie die Konstellation ist: «Ich habe mich umgedreht und zwei Fans gefragt, wie es steht.» Marokko führte damals schon zur Pause mit 1:0 gegen Kolumbien, zwischen der DFB-Auswahl und Südkorea stand es – wie auch am Ende – 1:1. Deshalb brauchte das Team von Kapitänin Alexandra Popp in der zweiten Halbzeit unbedingt noch ein Tor, um das Ausscheiden zu vermeiden.
Freigangs Clubkollegin Sara Doorsoun berichtete nun, dass sie sich so ab der 70. Minute auf der Bank mit Felicitas Rauch neben ihr unterhalten habe: «Was machen wir? Sagt man denen das Ergebnis? Sagt man’s nicht?» Stürmerin Lea Schüller sei später zum Trinken an die Seitenlinie gekommen. «Ich habe ihr gesagt: Du kriegst eine Chance und den machst du! Da hat sie mich angeguckt und gesagt: Müssen wir? Ich habe nur ja gesagt. Ich glaube, es war die 86., 87. Minute.»
Die Doku der Regisseure Martina Hänsel und Björn Tanneberger zeigt auch die Szene nach dem Abpfiff, als das erstmalige Aus der deutschen Frauen in einer WM-Vorrunde fest stand: «Mit Abpfiff wusste ich im ersten Moment nicht, was ist Sache», so die Wolfsburgerin später. Die damalige Bundestrainerin Voss-Tecklenburg sagte dann auf dem Rasen zu ihrer Torjägerin: «Wir sind raus. Marokko hat gewonnen mit 1:0.»
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