Nach Ansicht von Thomas Tuchel beeinflussen neue Fan-Perspektiven auch das Innenleben von Fußball-Teams.
«Wenn ich zum Beispiel jetzt junge Fans sehe, die Fußballtrikots mit einem Namen tragen, habe ich das Gefühl, dass sie immer mehr Fans der Spieler und nicht nur des Vereins sind», sagte der Trainer des FC Bayern München auf der Sportartikelmesse Ispo in München. Das sei zu seiner Zeit anders gewesen, führte der Coach des deutschen Fußball-Rekordmeisters aus.
Man habe damals den Verein unterstützt und wenn ein Spieler diesen verlassen habe, sei man wütend auf den Spieler gewesen, berichtete Tuchel aus seinen früheren Fan-Tagen. «Wir waren enttäuscht. Ich habe zu Hause geweint und den Verein nicht gewechselt. Ich bin diesem Spieler nicht mehr gefolgt. Ich bin bei meinem Verein geblieben.»
Heute sei es anders
Die junge Generation hinterlasse da bei ihm einen anderen Eindruck. Vor allem jüngere Fans würden als Fan des Spielers diesem im Falle eines Wechsels folgen. «Wenn ein Spieler den Verein wechselt, kauft er einfach ein neues Trikot mit einem Namen darauf», schilderte Tuchel.
Das könne auch die Denkweise des Spielers verändern, weil dieser mehr auf sich selbst fokussiert sei. Das sei alles nichts Schlimmes, aber die Beschreibung einer Umgebung, sagte der 50-Jährige. Mit dieser veränderten Umgebung müsse auch ein Trainer umgehen.
Es sei die Aufgabe für Trainer, für den Teamgeist, die passenden Regeln und die entsprechende Disziplin in der Mannschaft zu sorgen, sagte Tuchel. «In diesem Team möchte jeder ein Stück vom Kuchen haben. Jeder meiner Spieler möchte wichtig sein, eine Rolle spielen.»
Nach dem 0:0 in der Champions League gegen den FC Kopenhagen geht es für die den FC Bayern am Wochenende in der Bundesliga weiter. Im Fernduell mit Bayer Leverkusen um die Tabellenspitze ist der 1. FC Union Berlin in München zu Gast.
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