Olympiasieger Arnd Peiffer rechnet in der neuen Biathlonsaison wieder mit einem starken Benedikt Doll als Anführer des deutschen Männer-Teams. Von ihm erwarte er «relativ viel», sagte Peiffer der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist der deutsche Mann, der die besten Ergebnisse liefern könnte. Er wirkt frisch, befreit und hat so ein bisschen den Habitus: Ich bin zufrieden mit allem, was ich so habe. Und was noch hinzukommt, kommt hinzu», sagte der 36-Jährige vor dem Saisonstart am Samstag im schwedischen Östersund.
Für Ex-Sprintweltmeister Doll (33) ist es nach eigener Aussage mit «hoher Wahrscheinlichkeit» die letzte Saison. Endgültig entschieden sei es aber nicht. Wie es weitergeht, will er nach der Weltmeisterschaft im kommenden Februar im tschechischen Nove Mesto verkünden. «Für die Motivation spielt das keine Rolle. Wenn es läuferisch so geht wie die letzten Jahre, werden auch einige Podestplätze drin sein», sagte Doll.
Im vergangenen Winter hatte er mit Platz vier im Gesamtweltcup das beste Ergebnis seiner Laufbahn geschafft. «Meine ganzen Hoffnungen ruhen auf Benni – dahinter haben es aber alle noch nicht geschafft, an ihn ranzukommen», sagte der fünfmalige Weltmeister Peiffer, der auch Roman Rees konstant in den Top Ten sieht. Das Ziel müsse sein, die Lücke hinter Doll zu schließen. Potenzial hätten alle im deutschen Team. «Ich hoffe, dass noch einer einen Schritt macht, aber sie sind auch alle keine 22 mehr», mahnte Peiffer, der 2021 zurücktrat.
Auch Erik Lesser (35) setzt vor allem auf Doll und Rees (30). Gegen die starken Norweger, die die letzten Testrennen im norwegischen Sjusjöen klar dominierten, gehe es wie in den letzten Jahren darum, «Nadelstiche zu setzen. Roman wird wieder sehr zuverlässig sein und regelmäßig in die Top Ten laufen. Bei Benni könnte es Schwankungen geben, aber ich traue ihm Top-Laufzeiten zu», sagte der ehemalige Weltmeister und jetzige Schießtrainer am Bundesstützpunkt in Oberhof.
Interessant werde es, ob und wie das veränderte Training unter dem neuen Bundestrainer Uroš Velepec angeschlagen habe. Im Vergleich zu früher unter dem langjährigen Chefcoach Mark Kirchner habe es schon sichtbare Veränderungen gegeben, sagte Lesser: «In Sachen Trainingssteuerung, Belastung und Erholung hat sich einiges verändert. Auch in der Belastungsverteilung hat man sich den Norwegern mehr angenähert.»
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