23. November 2024

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Gericht setzt 16 Verhandlungstage um Sommermärchen-Affäre an

Die juristische Aufarbeitung der Vorgänge rund um die WM 2006 fällt im nächsten Jahr in eine ungünstige Zeit für den Deutschen Fußball-Bund.

Für das Verfahren um die Sommermärchen-Affäre gegen ehemalige führende DFB-Funktionäre vor dem Landgericht Frankfurt sind gleich 16 Verhandlungstage angesetzt. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Behörde hervor.

Den Ex-Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes, Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger, sowie dem früheren Generalsekretär Horst R. Schmidt wird Steuerhinterziehung vorgeworfen.

Wie bereits angekündigt beginnt der Prozess am 4. März kommenden Jahres. Der letzte Verhandlungstag wäre der 11. Juli. Damit läuft das Verfahren mitten in die Heim-Europameisterschaft (14. Juni bis 14. Juli) hinein.

Bislang dürftige Aufarbeitung der Geschehnisse

Das Oberlandesgericht Frankfurt hat im Mai das zuvor Ende Oktober 2022 vom Landgericht eingestellte Verfahren gegen das Trio wieder in Gang gesetzt. Das OLG teilte damals mit, dass der ergangene Einstellungsbeschluss des Landgerichts aufgehoben und das Verfahren fortzuführen sei.

Damit kommt es nach jetzigem Stand bei der bislang dürftigen Aufarbeitung der Geschehnisse rund um die Fußball-WM 2006 in Deutschland doch noch zu einem juristischen Nachspiel vor einem deutschen Gericht. Zwanziger, Niersbach und Schmidt hatten stets alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Das Landgericht hatte das Verfahren am 27. Oktober vergangenen Jahres wegen des zu beachtenden Doppelbestrafungsverbots eingestellt, nachdem zuvor ein Verfahren in der Schweiz aufgrund der Verjährung eingestellt worden war.

Im Kern ging es um eine Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro des DFB über den Weltverband FIFA an den inzwischen gestorbenen Unternehmer Robert Louis-Dreyfus. Das Geld wurde als Beitrag für eine Gala zur WM 2006 deklariert, die nie stattfand. Im Jahr 2002 hatte Franz Beckenbauer in seiner Funktion als WM-Organisationschef ein Darlehen von Louis-Dreyfus in gleicher Höhe erhalten, das letztlich auf Konten des einstigen FIFA-Finanzfunktionärs Mohamed bin Hammam verschwand.