1. November 2024

Sport Express

Express-Sport direkt aus der Arena

Gündogan staunt, dass Nagelsmann «doch so groß ist»

Ilkay Gündogan erlebt Julian Nagelsmann erstmals hautnah als Trainer. Er spürt «den Tatendrang» des neuen Bundestrainers. Persönlich erfuhr der Kapitän vorab eine besondere Wertschätzung.

Ilkay Gündogans erster Eindruck von Julian Nagelsmann war «doch ein bisschen überraschend». Aber das, was den Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft zum Auftakt der Zusammenarbeit mit dem neuen Bundestrainer in den USA so sehr verblüffte, war nicht etwa Nagelsmanns «Tatendrang» auf und neben dem Platz.

Gündogan staunte vielmehr, «dass er doch so groß ist», wie er gestern Abend (Ortszeit) in Foxborough erzählte: «Im Fernsehen habe ich das nicht so wahrgenommen, dass er doch so eine Statur hat.» 

Wertschätzung vor der ersten Begegnung

Der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler des FC Barcelona befindet sich mit Nagelsmann noch in der ersten intensiven Kennenlernphase. Cheftrainer und Teamkapitän haben vieles zu besprechen. Die Wertschätzung des neuen Bundestrainers hatte Gündogan schon vor der direkten Begegnung erfahren. Bereits am Tag vor Nagelsmanns offizieller Verpflichtung und Präsentation als Nachfolger von Hansi Flick hatte dieser mit ihm telefoniert. 

«Ich habe den ersten Anruf sogar verpasst, weil ich mit meinem Kleinen noch zugange war», berichtete Jung-Papa Gündogan nun. Später kam das Gespräch dann doch noch zustande. «Er wollte mir nur kurz am Telefon mitteilen, dass ich auch sein Kapitän bleibe», verriet Gündogan. Nagelsmann habe ihm das unbedingt persönlich mitteilen wollen. Er sollte das nicht über einen anderen Weg erfahren. Gündogan war beeindruckt. 

Hatte er womöglich Zweifel, dass er auch unter Nagelsmann das Team weiterhin als Kapitän anführen würde? Es war eine der letzten Amtshandlungen von Flick vor dem 1:4 gegen Japan, das ihn den Job als Bundestrainer kostete, Gündogan zum Kapitän zu ernennen. 

Gündogan will gutes Vorbild sein

«Ein neuer Trainer bringt immer neue Dynamiken. Wenn es jemand anderes gewesen wäre, hätte ich dafür auch Respekt gehabt», sagte Gündogan. Das Amt erfüllt ihn mit Stolz, auch wenn er anmerkte: «Ob Binde oder nicht, ich sehe meine Verantwortung immer darin, ein gutes Vorbild zu sein, was Trainingsleistung angeht, was Einstellung angeht, was Motivation angeht und natürlich auch in den Spielen mit guter Leistung voranzugehen.»

Auch in den beiden Länderspielen am Samstag (21.00 Uhr/RTL) in Hartford gegen die USA und danach in Philadelphia gegen Mexiko will Gündogan ein guter Anführer sein. «Die Erwartungen sind wie immer die gleichen, dass man vor allem auch auf dem Platz vorneweg marschiert und das als allererstes mit Leistung.»

Eine angerissene Strecksehne am rechten Mittelfinger wird ihn daran nach eigener Aussage nicht behindern. Die Blessur hatte er sich in einer Partie mit dem FC Barcelona zugezogen. Im Training und bei Spielen hat er nun zum Schutz eine Schiene am Finger. Das sei aber nur «eine Vorsichtsmaßnahme».