Nach dem Ärger um den überraschenden Abgang von Nationaltrainer Roberto Mancini prüft Italiens Fußball-Verband rechtliche Schritte gegen seinen Ex-Coach.
Das zuständige Gremium habe beschlossen, «einen Experten damit zu beauftragen, ein Gutachten einzuholen und zu prüfen, welche Möglichkeiten es für eine Klage auf Schadenersatz geben könnte», sagte Verbandspräsident Gabriele Gravina nach einer Sitzung des nationalen Rates des Verbandes in Rom.
Der 58 Jahre alte Mancini hatte Mitte August nach gut fünf Jahren überraschend seinen Rücktritt als italienischer Nationaltrainer eingereicht und dies als «persönliche Entscheidung» bezeichnet. Sein Vertrag lief noch bis 2026. Er war später als Nationaltrainer nach Saudi-Arabien gewechselt, wo er Medienberichten zufolge jährlich rund 25 Millionen Euro verdienen soll. Gravina hatte nach Mancinis Rücktritt schwere Vorwürfe gegen den Europameister-Coach erhoben, der Italien 2021 zum kontinentalen Titel geführt hatte.
«Ich bin verbittert. Ich war enttäuscht», hatte der 69-Jährige dem «Corriere della Sera» gesagt. Mancinis Entschluss sei wie ein Blitz aus heiterem Himmel gekommen. Der Trainer hatte dem Verbandsboss zuvor vorgeworfen, er habe einen «Mangel an Vertrauen» gespürt. Dies wies Gravina zurück. «Ich bin nie in das Spielfeld eingedrungen, habe nie einen Spieler vorgeschlagen, habe nie nach der Aufstellung gefragt. Solche Worte habe ich nicht verdient», sagte Gravina. Sein Vertrauen in Mancini sei «total» gewesen.
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