Co-Trainerin Britta Carlson hat als Gründe für die Krise der deutschen Fußball-Nationalspielerinnen auch zu viel Sicherheitsdenken ausgemacht.
«Wir haben immer noch zu wenig geschossen. Wir müssen immer noch mal die Verantwortung abgeben, noch ein Querpass», monierte die 45-Jährige nach dem 0:2 am Freitagabend zum Start in die Nations League in Dänemark. Zu oft nehme man den ersten Ballkontakt nach hinten mit, das sei «immer noch das Sicherheitsdenken. Dieses Selbstbewusstsein, mutig nach vorne zu denken, das fehlt uns noch.»
Vor gut sieben Wochen waren die Vize-Europameisterinnen bei der WM in Australien bereits in der Vorrunde gescheitert. Nun belegt das deutsche Team nach dem ersten von sechs Spieltagen in der Nations-League-Gruppe 3 der Liga A den vierten und damit letzten Platz. Nur der Gruppensieger zieht in die Endrunde ein und erhält so die Chance auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Paris. «Es ist einfach frustrierend, dass wir trotz des Einsatzes und trotz des Willens es irgendwie gerade nicht schaffen, Tore und auch Punkte zu erzielen», sagte Torhüterin Merle Frohms, die zweimal von Dänemarks Amalie Vangsgaard (23./64. Minute) überwunden wurde.
DFB-Team muss gegen Island punkten
Im zweiten Spiel hatte Island dank eines Kopfballtores von Kapitänin Glódís Viggósdóttir vom FC Bayern 1:0 gegen Wales gewonnen. Die Isländerinnen sind am Dienstag in Bochum Gegner der deutschen Elf (18.15 Uhr/ZDF). Ein Sieg im Heimspiel ist nach dem schlechten Start fast schon Pflicht.
Hauptverantwortlich für das DFB-Team um Kapitänin Alexandra Popp wird erneut Carlson sein, sie vertritt bis auf Weiteres die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Ob und wann die 55-Jährige wieder an die Seitenlinie zurückkehren wird, ist völlig offen. Dies erschwert dem Verband auch die Aufarbeitung des WM-Debakels.
Weitergehen muss es trotzdem, bereits am Dienstag mit dem Island-Spiel, im Oktober dann mit den nächsten Duellen in dem neuen Wettbewerb: Zunächst wird in Sinsheim das Team aus Wales der Gegner sein (27.10.), dann findet das Rückspiel in Island statt (31.10.). Anfang Dezember stehen die beiden letzten Partien in der Gruppe gegen Dänemark (1.12.) und Wales (5.12.) an.
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