Die Sportminister der Länder haben ein Feinkonzept zur Reform des Spitzensports und der Förderung verabschiedet.
«Der deutsche Leistungssport kann seinen Anspruch, in der Weltspitze konkurrenzfähig zu sein, derzeit ganz überwiegend nicht einlösen», hieß es in dem Beschluss auf einer Konferenz in Herzogenaurach. Die negativen Entwicklungen bei internationalen Wettkämpfen setzten sich trotz «einzelner Lichtblicke wie dem Gewinn der Basketball-Weltmeisterschaft» fort. Die Förderstrukturen im Spitzensport seien deshalb «grundlegend veränderungsbedürftig».
Aufbau einer unabhängigen Sportagentur
Zentrales Element des Reformprojektes, das unter der Federführung des Bundesinnenministeriums, der Länder und des Deutschen Olympischen Sportbundes entwickelt wurde, ist der Aufbau und Betrieb einer unabhängigen Sportagentur, in der Steuerung und Förderung des Spitzensports gebündelt werden. Von der Agentur, die Ende 2025 voll arbeitsfähig sein soll, wird als ein weiterer Schritt auch das Anerkennungsverfahren für die Bundesstützpunkte übernommen. Außerdem soll ein Spitzensportfördergesetz des Bundes flankierend für eine kontinuierliche und in der Höhe festgelegte Förderung sorgen.
Zu den wichtigsten Vorhaben zählen neben der effizienteren Fördermittelvergabe die Schaffung exzellenter Rahmenbedingungen für Athleten und Athletinnen, eine bessere Bezahlung der Trainer und eine erfolgreiche Talentsichtung und -entwicklung sowie eine Entbürokratisierung.
Vonseiten des Bundes sei laut des Beschlusses der Sportministerkonferenz im Zuge der Ausarbeitung des «Feinkonzeptes» als Prämisse gesetzt worden, dass mit der Neustrukturierung zunächst keine weiteren Mittelerhöhungen in der Spitzensportförderung verbunden sein sollten. «Die im Bundeshaushalt für das Jahr 2024 derzeit vorgesehene Etat-Kürzung im Sport um 27 Millionen Euro würde sich allerdings erheblich auf die Neuausrichtung der Spitzensportförderung auswirken», betonten die Sportminister.
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