Titelverteidiger THW Kiel ist im Titelkampf der Handball-Bundesliga nach der zweiten Saison-Pleite innerhalb von drei Tagen schon früh unter Druck geraten.
Der Rekordmeister unterlag vor heimischer Kulisse dem weiter ungeschlagenen Tabellenführer MT Melsungen mit 30:35 (13:13) und hat nun schon vier Minuspunkte auf dem Konto. Am vergangenen Donnerstag hatte Kiel bereits das Nordderby bei der SG Flensburg-Handewitt verloren.
Wie Melsungen verfügen auch die Füchse Berlin nach dem 34:30-Sieg beim Bergischen HC über 8:0 Punkte. Ebenfalls weiter ungeschlagen ist die TSV Hannover-Burgdorf (7:1), die sich gegen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen mit 34:29 durchsetzte. Gut erholt zeigte sich Champions-League-Sieger SC Magdeburg, der unter der Woche in Berlin seine erste Saison-Niederlage kassiert hatte. Der Vizemeister bezwang den HSV Hamburg deutlich mit 35:24 und verfügt jetzt über 6:2 Punkte. «Es war wichtig, ein Zeichen zu setzen», sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert.
Melsungen behält in Schlussphase die Überhand
«Es ist ein unglaubliches Gefühl, in Kiel mal zwei Punkte mitzunehmen», sagte Melsungens Rechtsaußen Timo Kastening beim Streamingdienst Dyn nach dem überraschend souveränen Auftritt in Kiel. Beste Werfer bei den Nordhessen, die erst zum zweiten Mal überhaupt beim THW gewinnen konnten, waren Elvar Örn Jónsson mit neun Toren und Ivan Martinovic (8). Für den Gastgeber war Nikola Bilyk (7) erfolgreichster Schütze.
In einem ausgeglichenen Duell konnte sich Kiel in der ersten Halbzeit nicht absetzen und geriet kurz nach dem Wechsel durch zahlreiche eigene Fehler beim 15:20 mit fünf Toren in Rückstand. Mitte der zweiten Halbzeit lagen die Hausherren beim 17:26 sogar mit neun Treffern zurück. «Keine Ahnung, was wir in der zweiten Halbzeit machen. In dieser Phase waren wir einfach nicht gut genug», übte THW-Rückraumspieler Harald Reinkind Selbstkritik.
In der Schlussphase kam der THW zwar noch einmal bis auf zwei Tore heran (28:30/56.). Doch Melsungen behielt in dieser schwierigen Phase die Nerven und bejubelte am Ende den verdienten Sieg.
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