U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo glaubt, dass der harschen Kritik an der Nachwuchsreform des Deutschen Fußball-Bundes ein Missverständnis zugrunde liegt. «Die Reformen beinhalten in ganz, ganz starkem Maße, dass es ums Gewinnen und Verlieren geht. Und zwar unmittelbar, in jeder Aktion, in jedem Spiel. Deswegen glaube ich, dass es ein Missverständnis war», sagte Di Salvo über die scharfe Kritik der vergangenen Tage.
DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke, der auch DFB-Vizepräsident ist, hatte die Reform bei einem Unternehmertreffen in Essen als «unfassbar» bezeichnet. «Demnächst spielen wir dann noch ohne Ball. Oder wir machen den eckig, damit er den etwas langsameren Jugendlichen nicht mehr wegläuft», hatte der 64-Jährige gesagt. Ab der Saison 2024/25 sollen in den Altersklassen U6 bis U11 die neuen Spielformen verbindlich werden, die die bisherigen Wettbewerbsangebote als feste Formate ablösen.
Di Salvo sagte nach dem 2:0 seiner U21 zum Saisonstart gegen die Ukraine in Saarbrücken, das Missverständnis sei seines Wissens nach bereits ausgeräumt worden. «Es gab ja mittlerweile auch schon Gespräche.» Der neue DFB-Direktor für Nachwuchs, Training und Entwicklung, Hannes Wolf, habe inzwischen mit Watzke über das Thema gesprochen.
Di Salvo verwies zudem auf das Statement von DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der zuvor gesagt hatte, er sei von der harschen Kritik «überrascht» gewesen. Die neuen Spielformen seien «2022 nach einer mehrjährigen Pilotphase unter enger Einbeziehung der DFL vom DFB-Bundestag in Bonn einstimmig beschlossen» worden, sagte Neuendorf am Freitag.
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