Ein Länderspiel-Trip in die USA mitten in der Saison wird auch von den Fußball-Nationalspielern wegen der Reisestrapazen und des unvermeidlichen Jetlags kritisch bewertet.
«Ich sehe es bei meinen Kollegen, die in Afrika zehn Stunden irgendwo hinreisen oder bei Giovanni Reyna, der nach Spielen für die USA mit Jetlag zurückkommt. Meiner Meinung nach ist der Termin nicht ganz so gut gewählt», sagte Abwehrspieler Niklas Süle in Wolfsburg. Der 28-Jährige war erst in der Saisonvorbereitung mit Borussia Dortmund in den USA.
Die DFB-Auswahl bestreitet am 14. Oktober in Hartford gegen die USA und drei Tage später in Philadelphia gegen Mexiko zwei Testspiele an der amerikanischen Ostküste. Los geht der Trip am Montag, 9. Oktober. Der Rückflug erfolgt am Mittwoch, 18. Oktober.
Völler verteidigt Trip
Nur zwei Tage später geht es in der Bundesliga mit dem Spiel der Dortmunder gegen den SV Werder Bremen weiter. Die Bundesligavereine sehen die Reise darum ebenfalls kritisch. DFB-Sportdirektor Rudi Völler wiederum hatte die Planungen des Verbandes verteidigt. Es sei wichtig, mit Blick auf die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada mal vor Ort zu sein.
Der Leverkusener Jonas Hofmann sprach in der DFB-Pressekonferenz von «geteilten Meinungen». Er gehe bei den Argumenten gegen die Reise mit, freue sich aber trotzdem darauf, vor Ort etwas zu erleben. «Da nehme ich gerne den Stress des Fluges und die Zeitumstellung auf mich», sagte der 31-Jährige. «Aber unser Körper ist unser Kapital und wird beeinträchtigt.»
Torwart Marc-André ter Stegen hat persönlich keine Erfahrungen mit einer Übersee-Reise während der Saison. Er merke aber natürlich seinen Nationalspieler-Kollegen beim FC Barcelona an, wenn sie etwa von Einsätzen in Südamerika zurückkämen, dass sie körperlich nicht bei «hundert Prozent» seien, wenn sie von der Reise zurückkämen.
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