Für Thomas Hellriegel, erster deutscher Hawaii-Triumphator, ist die kommende erste Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza «ein absolutes Unding».
Der mittlerweile 51 Jahre alte ehemalige Weltklasse-Triathlet aus Bruchsal sagte in einem Gespräch der Deutschen Presse-Agentur mit Blick die Premiere an der Côte d’Azur und den Mythos, den Hawaii als Geburtsort des Ironman verströmt: «Du kannst jetzt auch nicht Wimbledon nach Monaco verlegen oder so. Monaco hat bestimmt auch schöne Tennisplätze, aber es ist halt nicht Wimbledon. Das geht einfach nicht.»
Großes Unverständnis
An diesem Sonntag wird zum ersten Mal außerhalb der USA der Titel vergeben. Allerdings werden in Südfrankreich nur die Männer antreten. Mitte Oktober starten die Frauen auf Hawaii. Jährlich wird dann vorerst getauscht. Die Entscheidung hatte auch bei aktiven Athleten und Athletinnen für großes Unverständnis gesorgt und massive Kritik hervorgerufen.
«Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass ich mit meiner Karriere durch bin, dass ich das nicht mehr machen muss», sagte Hellriegel, der 1997 im Ziel von Kailua-Kona nach 3,86 Kilometern Schwimmen, 180,2 Kilometern Radfahren und 42,2 Kilometern Laufen als erster Deutscher triumphiert hatte.
Weil er vor allem auf dem Rad besonders stark war, hatte er den Spitznamen «Hell on wheels» (Hölle auf Rädern) bekommen. «Ich bin 16 Mal in Folge auf Hawaii gestartet, und da war nie irgendwas. Keine Absage, keine Unterbrechung und keine Umverlegung. Und da bin ich heilfroh drüber», sagte Hellriegel.
«Im Endeffekt geht es um die Kohle»
Denn bevor Ironman die Entscheidung der zweigeteilten, räumlich und zeitlich nach Geschlecht getrennten WM traf, hatte die Corona-Pandemie gleich zweimal für die Absage der WM auf Hawaii gesorgt. 2020 und 2021 fand dort kein Ironman statt. Die WM von 2021 wurde dann im Mai 2022 in St. George im US-Bundesstaat Utah nachgeholt, im Oktober desselben Jahres traten die Profi-Männer und die Profi-Frauen erstmals an verschiedenen Tagen an.
Grund dafür war die große Zahl vor allem auch an qualifizierten Altersklassenathletinnen und -athleten. Die praktisch doppelt so hohe Gästezahl führte wiederum vor Ort zu Problemen. Die Verantwortlichen von Kailua-Kona stellten klar, nur noch für ein Rennen an einem Tag zur Verfügung zu stehen. Da die Starterzahlen nicht wieder gesenkt werden sollten, musste eine Ausweichlösung her. «Im Endeffekt geht es um die Kohle», meinte Hellriegel.
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