Die Grüße an die zweite Heimat fielen aus. Als der amerikanische Basketball-Star Paolo Banchero vor dem direkten WM-Duell in Manila gefragt wurde, ob er noch eine Botschaft für die italienischen Fans habe, sagte er mit ausdrucksloser Miene: «Nein.» Und damit ist die Bühne bereit für ein brisantes WM-Viertelfinale, bei dem Banchero an diesem Dienstag (14.40 Uhr/Magentasport) besonders im Fokus stehen wird.
Der 20-Jährige mit einer amerikanischen Mutter und einem italienischen Vater hatte zunächst angekündigt, bei der WM für Italien spielen zu wollen. Im Juni dieses Jahr erfolgte bei dem Toptalent dann eine unerwartete Kehrtwende. Die USA und Cheftrainer Steve Kerr wurden von vielen Absagen geplagt und versuchten, für die WM in Asien ein schlagfertiges Team mit jungen Stars zusammenzustellen. Banchero sagte dem US-Team in der Folge genauso zu wie Austin Reaves, der wegen seiner deutschen Großmutter über einen Wechsel nach Deutschland nachgedacht hatte.
Während die Reaves-Absage relativ geräuschlos verlief, war Italiens Verband enttäuscht von der Wendung – und vor allem von der Art, wie Banchero sie kommunizierte. «Es war eine legitime Entscheidung, aber er hätte anrufen können, um uns das mitzuteilen. Stattdessen erfuhren wir aus den Zeitungen von seiner Entscheidung», sagte Italiens Basketball-Boss Gianni Petrucci der «Gazzetta dello Sport». Und der Funktionär wurde noch deutlicher: «Er hat uns genarrt.» Im Viertelfinale von Manila gibt es für Italien die Chance zur sportlichen Revanche.
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