Der zweimalige Kanu-Olympiasieger und 16-malige Weltmeister Ronald Rauhe hat in der Diskussion um die geplanten Millionen-Kürzungen im deutschen Spitzensport einen Appell an die Politik gerichtet.
Es gehe dabei auch nicht nur um den Leistungssport aus seiner Sicht, sagte der mittlerweile 41 Jahre alte ehemalige Weltklasse-Athlet im «Morgenmagazin» des ZDF: «Es geht um viel mehr. Es geht um die gesellschaftliche Wirkung, die Sport erzeugen kann, es geht um Werte und Normen, die natürlich auch vermittelt werden können.»
Generell müsse man sich überlegen, «und da nehme ich die Bundesregierung auch in die Pflicht: Wo soll es mit dem Sport hingehen in Deutschland? Welchen Stellenwert soll der Sport in Deutschland einnehmen?», sagte Rauhe. Im Bundeshaushalt von Finanzminister Christian Lindner (FDP) sind für das kommende Jahr für den Spitzensport Streichungen um zehn Prozent von rund 303 auf etwa 276 Millionen Euro vorgesehen.
Institute besonders betroffen
Besonders betroffen sind das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) und das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT). Mit vier Millionen Euro sollen dort 19 Prozent des bisherigen Etats wegfallen.
Es sei für ihn nicht nur ein Zeichen Richtung IAT und FES, sagte Rauhe. Es sei ein Zeichen in den Leistungssport, dass Wertschätzung und auch Stolz fehlen würden. «Das ist für mich wirklich besorgniserregend», betonte der ehemalige Kanute. Er würde sich wünschen, dass die Bundesregierung klar Rückgrat beweise und zeige, wo sie mit dem Sport hinwolle.
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