22. November 2024

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DOSB kritisiert Mittelkürzungen des Bundes

Der Deutsche Olympische Sportbund reagiert mit der Kampagne «Sport ist Mehrwert» auf die geplanten Finanzkürzungen durch den Bund. Sie würden nicht nur die Olympia-Vorbereitung treffen.

Mit der Kampagne «Sport ist Mehrwert» reagiert der Deutsche Olympische Sportbund auf die Auswirkungen der geplanten Mittelkürzungen für den Sport durch den Bund.

«Der Sport leistet einen unverzichtbaren Mehrwert für unsere Gesellschaft. Ihm für das olympische Jahr 2024 die Mittel kürzen zu wollen, sendet das völlig falsche Signal an alle Athleten, Trainer und Unterstützer des Sports», erklärte DOSB-Präsident Thomas Weikert laut einer Mitteilung.

Die Sportvereine und -verbände würden mit einem im Verhältnis zum Gesamthaushalt äußerst kleinen, öffentlichen Invest «ein Vielfaches an positiven Wirkungen für unsere Gesellschaft» erzeugen. «Das sollte der Politik jeden Cent wert sein», betonte er. Der kommunikative Fokus der Kampagne liege auf den sozialen Medien, wo mit mehreren Motiven die negativen Konsequenzen der Sparmaßnahmen für den Sport und die Gesellschaft aufgezeigt werden.

Drastische Kürzungen für IAT und FES

Der Sporthaushalt des Bundesinnenministeriums sieht im Vergleich zum aktuellen Jahr eine Kürzung um rund zehn Prozent von rund 303 auf etwa 276 Millionen Euro vor. Von den Einsparungen wären nach Angaben des DOSB die Finanzierung von wichtigen Trainingsmaßnahmen vor den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris als auch die Bezahlung des Leistungssportpersonals in den Sportverbänden betroffen.

Hinzu kämen drastische Kürzungen in Höhe von 20 Prozent für das Institut für angewandte Trainingswissenschaft (IAT) sowie das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES). Das FES sei durch seine Arbeit an 21 von 27 Medaillen für Deutschland bei den Winterspielen 2022 in Peking beteiligt gewesen.

Auch über den Spitzensport hinaus würde der Haushaltsentwurf 2024 «bedenkliche Signale» an den organisierten Sport senden, hieß es weiter. So seien etwa für den im Koalitionsvertrag angekündigten «Entwicklungsplan Sport» keine Mittel vorgesehen. Mit dem Plan wollen Sport und Politik gemeinsam die Weichen für eine gesunde Sportlandschaft in Deutschland stellen, die Bevölkerung zu einem aktiveren und gesünderen Lebensstil zu bewegen. «Die geplanten Maßnahmen können nicht umgesetzt werden, wenn die notwendigen finanziellen Mittel dafür nicht zur Verfügung stehen», teilte der DOSB mit.

«Tiefgreifende Veränderungen» notwendig

Unabhängig vom historisch schlechten WM-Abschneiden der Leichtathleten ohne Medaillengewinn hält der DOSB umfassende Neuerungen im Sportsystem für unabdingbar. «Wir haben bereits im vergangenen Jahr festgestellt, dass es tiefgreifender Veränderungen bedarf, um perspektivisch eine Trendwende im Leistungssport herbeizuführen.»

Zudem müsse das Leistungssportsystem selbst Innovation ermöglichen. «Das heißt, die Leistungssportförderung muss flexibler, digitaler und weniger bürokratisch werden», hieß es. Die Leistungssportagentur, ein zentraler Baustein der Reform, die derzeit zwischen Bund, Ländern und DOSB entwickelt werde, solle genau das leisten. «Die unabhängige Agentur soll schneller, zielgerichteter und flexibler auf Entwicklungen im Weltsport reagieren und entsprechende Anpassungen vornehmen können», erklärte der DOSB. Nur so könne der deutsche Leistungssport «den Anschluss an die Weltspitze wiederherstellen. Klar ist, dass es dafür Investitionen und finanzielle Mittel bedarf».