Alexander Zverev donnerte sein 13. Ass ins Feld und jubelte routiniert über die erfolgreiche Rückkehr zu den US Open. Der Tennis-Olympiasieger erreichte nach der Zwangspause im Vorjahr souverän die zweite Runde beim Grand-Slam-Turnier in New York.
Mit 6:4, 6:4, 6:4 bezwang der 26-Jährige den Australier Aleksandar Vukic und wurde seiner Favoritenrolle im Auftaktmatch gerecht. Nach 2:09 Stunden verwandelte der 26-Jährige seinen ersten Matchball. Bei 26 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit gab Zverev nur einmal in der Schlussphase der Partie seinen Aufschlag ab.
«Eine starke Leistung, mir hat vor allem die Art und Weise, wie er gespielt hat, gefallen», sagte Tennis-Ikone Boris Becker als Experte von Sportdeutschland.TV. «Es liegt an ihm, wenn er so weiterspielt – heute gefällt er mir ganz gut – wenn er das beibehält, dann kann er jeden Gegner der Welt schlagen.» Zuvor hatte Tamara Korpatsch als erster deutscher Tennisprofi bei diesen US Open die zweite Runde erreicht.
Thiem sieht Zverev als Mitfavorit
Zverev stellte weiter seine gute Form unter Beweis. Bei der Generalprobe in Cincinnati hatte er den früheren US-Open-Champion Daniil Medwedew aus Russland bezwungen und im Halbfinale gegen den serbischen Topfavoriten Novak Djokovic gut mitgehalten. «Ich sehe ihn auf jeden Fall bei den Mitfavoriten», sagte sein österreichischer Kumpel Dominic Thiem deshalb vor dem Turnier.
Nachdem Zverev im vergangenen Jahr bei den US Open wegen seiner schweren Knöchelverletzung aussetzen musste, soll es nun wieder ähnlich weit gehen wie 2020, als er in seinem bislang einzigen Grand-Slam-Finale gegen Thiem den großen Triumph knapp verpasst hatte.
Zverev gegen Vukic weitgehend ohne größere Mühe
Dafür muss er sich aber noch steigern. Anders als im Training trug Zverev kein Tape mehr am linken Handgelenk. Nachdem er im Schlaf falsch gelegen hatte, berichtete der Hamburger vor dem Turnier über leichte Schmerzen – zu Beginn der Partie war davon nichts mehr zu sehen. Der erste Aufschlag kam zunächst noch nicht sicher, trotzdem hatte Zverev seinen Gegner weitgehend im Griff.
Beim Stand von 2:2 erarbeitete sich der Weltranglistenzwölfte die ersten Breakbälle. Er nutzte den zweiten und jubelte mit der Faust in Richtung seines Anhangs mit Vater Alexander senior und Freundin Sophia Thomalla auf der Tribüne.
Zverev war der aktivere Spieler, stabilisierte sich weiter und nahm dem Weltranglisten-50. direkt wieder das Service im dritten Spiel des zweiten Durchgangs ab. Auch die wenigen schwierigen Momente überstand Zverev souverän: Den Breakball seines Kontrahenten beim Stand von 3:2 wehrte der frühere Weltranglistenzweite mit starkem Aufschlag ab.
Nach dem zweiten Satz ließ er sich etwas zum Naschen aus seiner Box bringen. Mit frischer Energie ging es konzentriert weiter. Erneut gelang Zverev das Break in der Anfangsphase – und sah wie der sichere Sieger aus. Zum 4:4 gab er doch noch seinen Aufschlag ab, schlug aber direkt zurück und durfte wenig später jubeln.
Korpatsch erstmals in New York in Runde zwei
Für Zverev war es der siebte Auftaktsieg in Flushing Meadows in Serie, Korpatsch steht hingegen zum ersten Mal bei den US Open in der zweiten Runde. Die 28-Jährige setzte sich mit 6:3, 6:2 gegen die Rumänin Irina-Camelia Begu durch. Im ersten Satz lag Korpatsch bereits mit 5:0 vorne, erlaubte sich eine kleine Schwächephase, behielt jedoch die Nerven.
Der zweite Durchgang war eine weitgehend klare Angelegenheit für die Weltranglisten-75. «Das war mir vorher nicht klar, dass es so deutlich geht», sagte Korpatsch, die dieses Jahr in Wimbledon erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier die zweite Runde erreicht hatte. «Deshalb war es hier einfacher für mich. Vorher habe ich immer in der ersten Runde verloren, es war schwierig, den Durchbruch zu schaffen. Ich war immer ein bisschen ängstlich und wollte mit Druck gewinnen. Das ist jetzt weg.»
Tatjana Maria schied hingegen direkt aus. Die 36-Jährige blieb beim 2:6, 1:6 gegen die Kroatin Petra Martic in 66 Minuten ohne Chance. Zuvor hatte Laura Siegemund in New York als erste von fünf deutschen Spielerinnen im Hauptfeld eine Überraschung gegen die amerikanische Mitfavoritin Coco Gauff knapp verpasst.
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