Nach Aussage von Uli Hoeneß wäre der Transfer von Englands Stürmerstar Harry Kane zum FC Bayern München in letzter Sekunde fast noch gescheitert. Demnach habe sich Tottenham-Boss Daniel Levy nicht wirklich korrekt verhalten.
«Ich fand es nicht gut, dass Levy in den Urlaub nach Miami geflogen ist, als der wichtigste Spieler seines Clubs, der Kapitän der englischen Nationalelf, den Verein verlassen wollte. Dadurch haben sich die Gespräche nochmals verkompliziert», sagte der Ehrenpräsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters in einem Interview der «Welt am Sonntag».
So hätte Münchens Vorstandschef Jan-Christian Dreesen die Verhandlungen oft mitten in der Nacht führen müssen. «Als der Transfer in der letzten Nacht zu scheitern schien, habe ich mir gedacht: Eigentlich sollten Vereinbarungen per Handschlag noch etwas gelten», sagte Hoeneß (71). Die Spurs und Levy hätten dabei einen «alten Trick» angewendet. «Wenn alles klar ist – noch einen draufsetzen. Um Mitternacht hatten wir eine mündliche Einigung, um 2:50 Uhr ist die aber wieder in Zweifel gezogen worden. Es ging in jener Nacht noch einmal um einen größeren Betrag», berichtete Hoeneß. Dreesen habe dann aber gesagt: «Keinen Penny mehr!».
Auch Kane machte Druck
Kane habe auch Druck gemacht: «Harry hat an dem Vormittag gesagt: Wenn wir bis zum Abend keine Lösung haben, spiele ich am Sonntag für Tottenham. Und dann ist es vorbei, dann werde ich keinen neuen Vertrag bei Tottenham unterschreiben und nächstes Jahr ablösefrei gehen.»
Sechs Stunden habe der Poker am letzten Tag gedauert, bis Levy akzeptiert habe, «dass wir in der Hinsicht stur bleiben, und der Flieger, der schon seit dem Morgen in Stansted für Harry bereitstand, endgültig abheben konnte», sagte Hoeneß weiter. Am 11. August hatte sich der geplante Flug Kanes am Vormittag von London nach München um mehrere Stunden verzögert, ehe der Privatflieger am frühen Abend dann doch abhob. Am 12. August verkündete der FC Bayern dann den Transfer.
Dass Kane 100 Millionen Euro plus Bonuszahlungen kosten soll, bestätigte Hoeneß nicht. «Die wirkliche Cash-Summe, die wir jetzt garantiert zu zahlen haben, liegt unter hundert Millionen. Aber wenn wir zum Beispiel deutscher Meister werden oder die Champions League gewinnen, kann sie noch steigen», erklärte Hoeneß.
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