Bei diesen Leichtathletik-Weltmeisterschaften ist Hochspringer Tobias Potye schon mal einen Schritt weiter als in Eugene.
«Im letzten Jahr die WM, die habe ich so ein bisschen verpatzt», sagte er mit Blick auf das damalige Vorkampf-Aus. In Budapest steht der Münchner an diesem Abend (19.58 Uhr/ARD/Eurosport) im Finale.
Nach dem Karriere-Highlight vor einem Jahr, als Potye bei der EM vor der Haustür Silber holte, würde der 28-Jährige nur zu gerne bei einer weiteren Siegerehrung dabei sein. «Das eine oder andere Ausscheiden hat mich überrascht. Ich habe auch gesehen, dass sich einige nicht so schwergetan haben. Platz drei könnte sehr umkämpft sein», sagte Potye nach der Qualifikation, in der auch er zittern musste.
Harte Nervenprobe
Bis einschließlich 2,25 Meter nahm er alle Höhen im ersten Versuch. Dann wurde es eng: Zwei Fehlversuche bei 2,28 Metern sorgten dafür, dass der Vize-Europameister auf eine harte Nervenprobe gestellt wurde. Im dritten Versuch floppte er über 2,28 Meter und holte sein Ticket.
Nur zwei der Finalisten – nämlich Olympiasieger Mutaz Essa Barshim aus Katar und JuVaughn Harrison aus den USA – sprangen in diesem Jahr höher als der Informatik-Student, der in seiner Karriere mit reichlich Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte. Bei der EM etwa verblüffte er mit der Aussage, dass er zwei Jahre keine Technikeinheit habe machen können.
«Ich freue mich darauf»
Auch die vergangenen Wochen seien ein «bisschen holprig» gewesen, sagte Potye. «Ich freue mich darauf, in der Weltspitze mitzuspringen. Das war das Ziel und ist immer noch das Ziel.» In diesem Sommer steigerte er seine Besthöhe auf 2,34 Meter. Nur sechs Deutsche sind jemals höher gesprungen. Deutscher Rekordhalter ist Carlo Thränhardt mit seiner rund vier Jahrzehnte alten Marke von 2,37 Metern.
«Ich will auf Augenhöhe mitspringen und am Ende vielleicht um die Medaillen mitringen», sagte Potye, der am Tag vor dem Finale noch Zeit mit Familie und Freunden verbringen konnte. Seine Prognose: Der Goldmedaillengewinner wird eine Weltjahresbesthöhe aufstellen – eine Medaille gibt’s mit «Mitte 30 mindestens».
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