Gina Lückenkemper nahm nach der erneuten WM-Enttäuschung über 100 Meter schnell die Staffel ins Visier. «Nachdem das Einzel so gelaufen ist, wie es gelaufen ist, heißt es für mich ‚jetzt erst recht‘ in der Staffel», sagte Deutschlands «Sportlerin des Jahres». Mit dem Quartett stehen am Freitag die Vorläufe an.
Das rauschende Einzelfinale am Montagabend mit Siegerin Sha’Carri Richardson aus den USA musste Doppel-Europameisterin Lückenkemper bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest als Zuschauerin verfolgen. Die 23-jährige US-Amerikanerin siegte in 10,65 Sekunden vor der Jamaikanerin Shericka Jackson und Titelverteidigerin Shelly-Ann Fraser-Price, ebenfalls aus Jamaika.
Deutsches Quartett kann nicht in Bestbesetzung starten
«Ich habe bis Freitag, um die Wehwechen, die mein Körper gerade hat, in den Griff zu bekommen», sagte die 26-jährige Lückenkemper. Vor einem Jahr in Eugene hatte sie mit der Staffel über 4 x 100 Meter überraschend Bronze gewonnen. Allerdings kann das deutsche Quartett nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Alexandra Burghardt und Lisa Mayer nicht in Bestbesetzung starten.
«Die Mädels haben einfach unfassbar Bock auf das Ganze. Da wachsen gut und gerne die Leute über sich hinaus», sagte Lückenkemper. «Das ist uns in der Vereinsstaffel passiert, und vielleicht passiert uns das in der Nationalstaffel ja auch.» Bei den nationalen Titelkämpfen in Kassel im Juli wurde sie mit dem SCC Berlin Meister.
Schwierigkeit bei den Sprint-Wettkämpfen
Lückenkemper wird nach der WM auch analysieren, warum sie in Budapest im Halbfinale in 11,18 Sekunden klar über ihrer Jahresbestzeit von 11,00 Sekunden blieb. Ihre persönliche Bestzeit datiert aus dem Jahr 2017, als sie bei der WM in London 10,95 Sekunden gelaufen war. Möglicherweise hatte sie in diesem Jahr in einer langen Saison zu viele Starts.
Als eine Schwierigkeit bei den Sprint-Wettkämpfen in Budapest sah sie die lange Verweildauer beim Start. «Diese Position im Startblock ist alles andere als bequem. Wir stehen da völlig unter Strom. Man ist völlig darauf getrimmt: zack raus in die ‚Freiheit’», sagte Lückenkemper. Dieses Problem hat sie bei der Staffel nicht, denn sie ist nicht als Startläuferin im Einsatz. «Gott sei Dank», wie sie feststellte.
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