24. November 2024

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Badstuber: «Größte Bayern-Baustelle existiert weiterhin»

Harry Kane löst alle Probleme des FC Bayern? Das sicher nicht. Holger Badstuber macht sich auch nach dem XXL-Transfer Kanes Gedanken über die Münchner und deren Transfer-Agenda.

Trotz des Millionen-Transfers von Harry Kane erkennt der frühere Fußball-Nationalspieler Holger Badstuber (34) beim FC Bayern München noch Nachholbedarf in der Kadergestaltung.

«Kane ist wichtig, doch die größte Baustelle im Bayern-Kader existiert weiterhin. Die Breite ist definitiv hochwertig. Aber: Die Sechser-Position im defensiven Mittelfeld ist nicht klar genug definiert», schrieb der frühere Bayern-Verteidiger Badstuber in seiner Kolumne für «web.de news».

Nach seiner Vorstellung ist ein echter Sechser «physisch stark, groß, spielt einfach, gewinnt Zweikämpfe, erobert Bälle und ist da, wenn es brennt. Er nimmt „dreckige“ Laufwege, für die sich andere zu schade wären. In dieser Rolle sehe ich weder (Joshua) Kimmich noch (Konrad) Laimer, (Leon) Goretzka oder (Ryan) Gravenberch.» Badstuber denkt da eher an Spieler wie Casemiro (Manchester United) oder den früheren Bayern-Abräumer Javi Martinez. «Wird diese Baustelle nicht geschlossen, könnte es weiter Probleme geben.»

Auch Tuchel sucht «richtigen defensiven Sechser»

Bayern-Trainer Thomas Tuchel hat wiederholt darauf hingewiesen, einen «richtigen defensiven Sechser» nach München holen zu wollen, der in erster Linie mit seiner Positionstreue «darauf achtet, dass hinten nichts passiert». Die oben genannten Mittelfeldspieler sieht er in dieser Rolle nicht optimal besetzt.

Der FC Bayern hat Kane (30) für mehr als 100 Millionen Euro Ablöse von Tottenham Hotspur verpflichtet. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft ist der teuerste Einkauf der Bundesligageschichte. Die Münchner haben ein Jahr nach dem Abgang von Robert Lewandowski zum FC Barcelona wieder einen Weltklassestürmer.

«Jetzt ist Kane der große Kracher, der Königstransfer und ich bin auch überzeugt davon, dass er sich auszahlen wird», sagte Badstuber. «Ich hebe allerdings auch mahnend meinen Zeigefinger, erinnere an das Vakuum nach Lewy und appelliere an die Verantwortlichen, dass sie es dieses Mal nicht verpassen, rechtzeitig einen adäquaten Nachfolger zu finden. In drei, vier Jahren muss dieser parat stehen – mit der Vorarbeit muss schon jetzt begonnen werden.»