Die Krebs-Diagnose bei Stefan Lainer hat die gesamte Fußball-Bundesliga geschockt.
Nachdem Lainers Verein Borussia Mönchengladbach die Erkrankung des bereits nicht mit ins Trainingslager gereisten Österreichers öffentlich gemacht hatte, übermittelten nahezu sämtliche Profi-Clubs und zahlreiche Spieler ihre guten Wünsche an den 30-Jährigen.
Auch die im Vorjahr an Hodenkrebs erkrankten Timo Baumgartl und Marco Richter sprachen Lainer via Instagram Mut zu. «Du packst das. Fuck Cancer!», schrieb der kürzlich von Union Berlin zum FC Schalke 04 gewechselte Baumgartl auf Instagram unter den Beitrag der Borussia.
Der für Hertha BSC ebenfalls in der 2. Liga spielende Richter schrieb: «Bleib stark! Du schaffst das» und setzte «#fuckcancer» («Scheiß auf Krebs») als Hashtag dahinter. Wie der ebenfalls vor einem Jahr an Hodenkrebs erkrankte Dortmunder Sébastien Haller stehen Baumgartl und Richter inzwischen wieder auf dem Platz.
Mehrmonatige Therapie
Diese Hoffnung haben auch viele in Mönchengladbach, doch der Weg dorthin dürfte weit und beschwerlich werden. Nach Vereinsangaben muss sich der Rechtsverteidiger zunächst einer mehrmonatigen Therapie unterziehen. «Nach Auskunft der Ärzte wurde die Erkrankung sehr früh entdeckt und ist mit Medikamenten sehr gut zu behandeln und heilbar», teilte die Borussia mit: «Es gibt eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Gesundheit anschließend komplett wiederhergestellt und ein normales Leben inklusive Profisport möglich ist.»
Gladbachs Sportchef Roland Virkus versicherte, man werde «alles dafür tun, dass Stevie die bestmögliche Behandlung erhält und wünschen ihm und seiner Familie viel Kraft und Optimismus beim Kampf gegen diese Erkrankung». Der Club bat auch im Namen von Lainer Fans und Medien «um Verständnis, dass über die heutige Information hinaus keine medizinischen Details über die Behandlung und den Heilungsverlauf veröffentlicht werden».
Spieler vom Erzrivalen zeigen Anteilnahme
Auch bei den Kollegen beim Erzrivalen 1. FC Köln löste die Nachricht tiefe Betroffenheit aus. «Das hat uns alle geschockt», sagte Florian Kainz, der mit Lainer in der österreichischen Nationalmannschaft und vor 13 Jahren schon in der U19-Auswahl zusammenspielte, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Und richtete einen direkten Appell an den Kollegen. «Lieber Stevie! Ich wünsche Dir, Deiner Frau, Deinem Sohn und Deiner gesamten Familie viel Kraft. Du warst immer schon ein Kämpfer, auf und neben dem Platz. Deshalb wirst Du auch das schaffen. Ich wünsche Dir nur das Beste und bin positiv, dass Du das so schnell wie möglich hinter Dich bringst.»
Bedrückt war auch Benno Schmitz, der mit Lainer 2015/16 in Salzburg zusammenspielte. «Das hat die ganze Mannschaft betroffen», sagte er: «Es ist schwierig, so etwas zu hören, vor allem, wenn man jemanden persönlich kennt. Ich werde mich auf jeden Fall nochmal persönlich bei ihm melden. Aber ich wünsche ihm und seiner Familie auf diesem Wege schon mal alles Gute und viel Kraft. Hoffentlich sehen wir uns trotzdem bald auf dem Platz wieder.»
Lainer war am Samstag schon nicht mit ins Trainingslager an den Tegernsee gereist. Er sei krank, lautete da nur die offizielle Begründung. Nun folgte die Schock-Diagnose.
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