So lange hat Alexander Zverev noch nie auf seinen ersten Auftritt bei einem Grand-Slam-Turnier warten müssen. Eigentlich hatte der Olympiasieger sein Auftaktspiel gegen den niederländischen Qualifikanten Gijs Brouwer bereits am Dienstag absolvieren sollen. Weil es da in London aber fast den kompletten Tag regnete, wurde die Partie auf Mittwoch verschoben.
Als der 26-Jährige vormittags nach einer kleinen Aufwärmeinheit im Nieselregen auf einem der Trainingsplätze im Aorangi Park zurück in die Umkleide schlenderte, ahnte er noch nicht, dass es auch am dritten Turniertag nichts mit einem Einsatz werden würde. Da der Regen jedoch am Mittwoch erneut den Spielplan durcheinander wirbelte, musste Zverev wieder unverrichteter Dinge seine Tasche packen und ins gemietete Haus unweit der Anlage zurückkehren.
«Damit muss man fertig werden»
Während Topfavorit Novak Djokovic mit seinem 350. Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier bereits in die dritte Runde einzog, hat Zverev wie einige andere aus der oberen Turnierhälfte noch nicht einmal sein Erstrundenspiel absolviert. Eine kuriose Ansetzungspolitik der Veranstalter im All England Lawn Tennis and Croquet Club.
Für Zverev bedeutet das Terminchaos eine stressige Zeit, sollte er wie angestrebt weit im Turnier kommen. Seit über einer Woche ist der 26-Jährige nun schon in London, gespielt hat er abgesehen von einem Showkampf im Vorfeld von Wimbledon noch nicht.
Dass ihn die Verzögerungen aus der Verfassung bringen, glaubt Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann aber nicht. «Damit muss man fertig werden. Regen ist Teil des Geschäfts in England», sagte Kohlmann im Pay-TV-Sender Sky. «Ich glaube, da ist er Profi genug, außerdem ist sein Haus hier nicht weit weg.»
Aussichten stehen gut
Und die Chance, dass das Duell Zverev gegen Brouwer an diesem Donnerstag endlich über die Bühne geht, ist groß. Die Partie ist für 14.00 Uhr (MEZ/Sky und bild.de) auf dem Court 1 angesetzt. Da das zweitgrößte Stadion auf der Anlage über ein Dach verfügt, stehen die Aussichten tatsächlich gut, dass die Begegnung auch wirklich stattfindet.
Wie Zverev noch gar nicht gespielt in Wimbledon hat in diesem Jahr auch Jule Niemeier. Die Partie der 23 Jahre alten Dortmunderin, im vergangenen Jahr an der Church Road immerhin im Viertelfinale, gegen French-Open-Finalistin Karolina Muchova aus Tschechien wurde ebenfalls zweimal verschoben. Nun soll die Begegnung ebenfalls heute stattfinden – wenn denn das Wetter mitspielt. Denn auf den Außenplätzen gibt es kein Dach.
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