24. November 2024

Sport Express

Express-Sport direkt aus der Arena

«Aktueller denn je»: Nada sorgt sich um Finanzierung

Die Nationale Anti Doping-Agentur hat finanzielle Sorgen. Grund sind extreme Preissteigerungen. Zuletzt betrug das Budget der Nada rund zwölf Millionen Euro.

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) macht sich große Sorgen um die Finanzierung des Kampfes gegen den Sportbetrug.

«Die auslaufende Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die enorme Preissteigerung durch die Inflation stellten und stellen die Nada vor neue Herausforderungen», erklärte die Nada-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann bei einer Pressekonferenz in Berlin. «Die Frage nach der Sicherheit der Nada-Finanzierung ist wieder aktueller denn je.» Allein bei den Dienstleistern habe es eine Preissteigerung von 30 bis 40 Prozent gegen.

Ohne Nachsteuerung der Unterstützung sei die hohe Qualität und Wertschätzung der Anti-Doping-Arbeit in Deutschland gefährdet. Das Gesamtbudget der Nada betrug rund 12 Millionen Euro, von denen 8,2 Millionen aus Bundesmitteln stammen. «Ich gehe von einem leichten Rückgang der Kontrollen in 2023 aus», sagte Gotzmann, «aber der Spitzenbereich wird nicht betroffen sein.»

Werte des Sports schützen

Die Weiterentwicklung der Anti-Doping-Arbeit sei essenziell, um die Werte des Sports schützen zu können, sagte die 65 Jahre alte Chemikerin, die Ende Juli als Vorstandschefin abtreten wird. «Die Nada hat sich in den letzten 12 Jahren weiter- und fortentwickelt. Es ist ein Abschied mit dem berühmten lachenden und weinenden Auge», meinte Gotzmann.

Im vergangenen Jahr ist nach Nada-Angaben die Anzahl der Strafanzeigen, die aufgrund von möglichen Verstößen gegen das Anti-Doping-Gesetz erstattet worden sind, «auf einem Rekordniveau» gestiegen, berichtete Nada-Vorstandsmitglied Lars Mortsiefer. Deshalb sei der Ausbau des Netzwerks für staatliche Ermittlungsstellen notwendig.

Unter der Regie der Nada wurden 2022 insgesamt 12.387 Kontrollen mit 15.465 Proben veranlasst, hieß es in einer Mitteilung. Davon seien 6678 Tests mit 9163 Proben im Training und 5709 Kontrollen mit 6302 Proben bei Wettkämpfen vorgenommen worden. Insgesamt seien 79 mögliche Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen festgestellt worden, von denen 25 Fälle sanktioniert wurden.