23. November 2024

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TSG Hoffenheim übernimmt Stimmenmehrheit von Mäzen Hopp

Acht Jahre lang verfügte Dietmar Hopp bei der TSG 1899 Hoffenheim dank einer Ausnahmeregelung über die Stimmenmehrheit. Diese ist nun wieder auf den Verein übertragen worden.

In Abwesenheit von Dietmar Hopp ist die Stimmrechtsmehrheit des jahrelangen Mäzens beim Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim an den Mutterverein rückübertragen worden.

Ein entsprechender Antrag des Vorstandes wurde bei der Mitgliederversammlung des Vereins am Montag in Sinsheim mit großer Mehrheit angenommen. Von den anwesenden 175 stimmberechtigten Mitgliedern votierten 169 für die Übertragung der Stimmenmehrheit ohne Entschädigung von der Spielbetriebs GmbH an den e.V. Bei zwei Enthaltungen gab es nur vier Gegenstimmen. Damit kehrt die TSG nach acht Jahren zur 50+1-Regel zurück.

Die Regelung, die nur im deutschen Profi-Fußball gilt, besagt im Grundsatz, dass die Entscheidungsmehrheit bei einem Investoreneinstieg immer beim Stammverein bleiben muss. Damit soll verhindert werden, dass Clubs – wie beispielsweise in England – vollständig veräußert werden.  

Millionen von Hopp

Hopp, der im Laufe der Jahre einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in den Verein investiert hat, hatte am 1. Juli 2015 dank einer von der Deutschen Fußball Liga erteilten Ausnahmegenehmigung die Stimmenmehrheit bei den Kraichgauern erhalten. 

Der 82-Jährige verfügte seither dank seiner Millioneneinlage, durch die er 96 Prozent der Anteile an der GmbH hält, auch über 96 Prozent der Stimmen. Während Hopp seine Kapitalanteile behält, verfügt der Verein nun wieder über die Stimmenmehrheit. Damit gibt es aktuell nur noch zwei Bundesligisten mit einem Sonderstatus außerhalb der 50+1-Regel – Bayer Leverkusen und den VfL Wolfsburg.

«Wir haben vor und nach der Erteilung der Ausnahmegenehmigung immer im Sinne von 50+1 agiert. Der Sonderstatus diente nie dazu, diese Regelung aushöhlen oder unterwandern zu wollen», hatte Hopp bereits Anfang März mitgeteilt. Die Rückgabe der Stimmenmehrheit hatte er damit begründet, dass seine Mehrheitsbeteiligung immer wieder für Misstrauen und Anfeindungen gesorgt habe.