23. November 2024

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Schulterschluss mit den Fans für Füllkrug über Authentizität

Die Nationalmannschaft und der schwierige Weg zurück zu den Fans - für Niclas Füllkrug geht das nur über Authentizität. Vor der Heim-EM 2024 zählt jedes Spiel.

Fußball-Nationalspieler Niclas Füllkrug sieht die DFB-Auswahl im schwierig gewordenen Verhältnis zu den eigenen Fans auf einem «schmalen Grat». Die Nationalmannschaft, die heute in Bremen gegen die Ukraine spielt, wolle «zum Anfassen» und «nahbar» sein. Entscheidend sei dabei aber, authentisch zu bleiben, sagte der Fußballprofi von Werder Bremen am Sonntag in Frankfurt/Main vor seiner Heimpartie.

Es sei «doch auch zum Anfassen, wenn jemand kritisch ist, wenn jemand mal über die Stränge schlägt, wenn jemand vielleicht mal nicht perfekt ist», sagte der Stürmer, der in der Startelf stehen wird. «Ich glaube, dass das wenig damit zu tun hat, ob man immer bodenständig ist, immer perfekt ist, immer sich an alle Regeln hält. Ich glaube, es geht darum, echt zu sein. Es geht darum, dass die Fans und die Leute dir das abkaufen.»

Füllkrug: «Wollen Begeisterung entfachen»

Ein Jahr vor dem Anpfiff der Heim-EM am 14. Juni 2024 in München geht es für die DFB-Auswahl von Bundestrainer Hansi Flick in jedem Spiel darum, die Anhänger nach dem Vorrunden-Aus bei zwei Weltmeisterschaften nacheinander zurückzugewinnen. Nach der Partie gegen die Ukraine folgen die Spiele in Warschau gegen Polen am kommenden Freitag sowie am 20. Juni in Gelsenkirchen gegen Kolumbien. 

«Ich bin total begeistert, es sind nicht alle unbegeistert», sagte Füllkrug über die allgemeine Fußball-Stimmung im Land. «Wir wollen eine Begeisterung entfachen, das ist klar. Das versuchen wir auch. Aber es darf auf keinen Fall künstlich sein.» Dazu gehörten auch die Medien und «auch der Fan, der vielleicht einen Schritt auf uns zugeht, den wir dann auch brauchen». 

Der 30-Jährige kritisierte, es werde «sehr viel negativ» ausgelegt. Die Autogrammkarten-Aktion nach einem öffentlichen Training unter der Woche auf dem DFB-Campus in Frankfurt/Main habe er «einfach nur schön» gefunden. «Die Kinder haben sich alle total gefreut, die waren total glücklich. Und darum geht es doch am Ende, es geht doch nicht darum, dass dann online berichtet wird, dass wir fan-nah sind, es geht darum, den Fan vor Ort glücklich zu machen», sagte er.