Beim Abschied der Weltstars Niklas Landin und Sander Sagosen liegt die Meisterschale für den THW Kiel im Saisonfinale der Handball-Bundesliga auf dem Silbertablett zur Abholung bereit.
Angesichts des komfortablen Polsters von zwei Punkten Vorsprung und der um 37 Treffer besseren Tordifferenz gegenüber Titelverteidiger SC Magdeburg zweifelt niemand mehr am 23. Titelgewinn des Rekord-Champions, auch wenn Kapitän Domagoj Duvnjak vor der letzten Partie bei Frisch Auf Göppingen am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) mahnte: «Wir haben eine Hand an der Schale, zum Hochhalten braucht man aber zwei.»
Dennoch: Die Party-Vorbereitungen an der Förde sind längst im Gange. Nach der Rückkehr aus Göppingen wollen die Schützlinge in der heimischen Wunderino-Arena mit ihren Fans feiern. «Wir alle hoffen, dass wir Sonntag mit der Meisterschale wieder hierherkommen», sagte Duvnjak. Eine große Sause auf dem Rathausplatz der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt ist dieses Mal wegen der Vorbereitungen auf die Kieler Woche nicht möglich.
Landin und Sagosen vor krönenden Abschied
Landin und Sagosen spüren schon die Vorfreude auf den krönenden Abschluss ihrer Zeit in der Bundesliga, die mit dem Weltmeister-Torwart aus Dänemark und dem Rückraum-Ass aus Norwegen zwei herausragende Persönlichkeiten verliert. «Es war eine große Ehre, hier zu spielen. Das war meine beste Handballzeit – das hier ist der geilste Verein der Welt», sagte Landin am Mittwoch nach dem letzten Heimspiel gegen die HSG Wetzlar (38:23).
Acht Jahre lang stand der 34-jährige Familienvater zwischen den Pfosten des THW-Tores und gewann in dieser Zeit mit den Kielern zehn Titel, darunter zweimal die Meisterschaft, dreimal den DHB-Pokal und einmal die Champions League. Bevor es ihn in die Heimat zu Aalborg HB zieht, dürfte am Sonntag die elfte Trophäe hinzukommen. «Von Anfangs an war es mein größter Traum, den THW in die Champions League zu schicken und zum Abschluss noch mit der Meisterschale feiern zu können. Das sieht richtig gut aus für uns», sagte Landin zur prächtigen Ausgangslage.
Der momentan beste Torwart der Welt hat großen Anteil daran, dass die Kieler ihrer Favoritenrolle am Ende wohl gerecht und den SC Magdeburg wieder auf dem Handball-Thron ablösen werden. Mit 341 Paraden – das entspricht einer Quote von knapp 37 Prozent – ist Landin in dieser Saison mit weitem Abstand die Nummer 1 in der Bundesliga.
Auch Sagosen wechselt nach dem finalen Auftritt zurück in die Heimat – zum norwegischen Meister Kolstad IL. «Es war mein Traum, in diesem Trikot zu spielen. Der THW Kiel bleibt immer ein großer Teil meines Handballer-Herzens», sagte der 27-Jährige, der 2020 von Paris Saint-Germain gekommen war.
Eine schwere Fußverletzung setzte ihn fast die gesamte Hinrunde außer Kraft. Vor allem in der Endphase des spannenden Titelkampfes war auf den Rückraumschützen aber wieder Verlass. «Ich habe Höhen gehabt, ich hatte Tiefen mit meiner Verletzung. Aber es hat mir immer einen Riesen-Spaß gemacht», sagte Sagosen. Den Abschied will er sich nun mit dem Titel versüßen: «Das ist mein ganz großes Ziel. Dafür haben wir ein Jahr lang hart gearbeitet.»
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