22. November 2024

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«Nicht angemessen»: Kritik an Djokovic-Botschaft

Die politische Botschaft von Novak Djokovic zu den Unruhen im Kosovo sorgt weiter für Aufsehen. Nun schaltet sich die französische Politik ein. Zudem werden sportpolitische Konsequenzen gefordert.

Die französische Sportministerin Amelie Oudea-Castera hat die politische Botschaft von Novak Djokovic als «nicht angemessen» kritisiert und eine Warnung an den serbischen Tennisstar ausgesprochen.

«Wenn es um die Verteidigung von Menschenrechten geht und darum, Menschen bei universellen Werten zusammenzubringen, darf dies jeder Sportler tun», sagte sie beim TV-Sender France 2. Die Botschaft von Djokovic sei aber «militant, sehr politisch» gewesen und dürfe nicht wiederholt werden.

Der 22-malige Grand-Slam-Turniersieger hatte nach dem Erstrundensieg gegen den Amerikaner Aleksandar Kovacevic «Kosovo ist das Herz Serbiens. Stopp der Gewalt!» auf die Linse einer TV-Kamera geschrieben. Turnierdirektorin Amelie Mauresmo habe mit Djokovic und seinem Team gesprochen, und auf die Prinzipien von «Neutralität» hingewiesen, berichtete die französische Sportministerin.

Konsequenzen offen

Die Organisatoren hatten offen gelassen, ob es konkrete Konsequenzen für die Aktion gibt und in einem allgemeinen Statement nur darauf hingewiesen, dass bei allen Grand Slam die gleichen Regeln gelten würden.

Das Nationale Olympische Komitee Kosovos rief das Internationale Olympische Komitee (IOC) dazu auf, vom Weltverband ITF eine Untersuchung des Vorfalls und ein Disziplinarverfahren gegen Djokovic zu fordern. Das IOC war für eine Stellungnahme angefragt.

Unruhen im Kosovo

Hintergrund der Aktion von Djokovic sind die jüngsten Unruhen im serbisch dominierten Norden des Kosovos. Militante Serben hatten gegen die Einsetzung neuer Bürgermeister in Zvecan und weiteren Gemeinden protestiert. Dabei wurden 30 Soldaten der von der Nato geführten Kosovo-Schutztruppe KFOR verletzt. Außerdem wurden laut einem Krankenhaus in Mitrovica 53 Serben verletzt. 

Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt die Eigenstaatlichkeit seiner einstigen Provinz nicht an und verlangt die Rückgabe.

Djokovic hatte erklärt, dass er sich «als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens» verpflichtet fühle, «Unterstützung für unser Volk und ganz Serbien zu zeigen».