Jörg Schmadtke wird neuer Sportdirektor beim FC Liverpool und soll beim englischen Traditionsclub mit Trainer Jürgen Klopp zusammenarbeiten.
Das gab der Fußballverein, der die Premier-League-Saison als Tabellenfünfter beendete, bekannt. Wie der Europa-League-Teilnehmer mitteilte, wird der frühere Wolfsburg-Manager Schmadtke seine Arbeit in Anfield am 1. Juni aufnehmen, die notwendige Arbeitsgenehmigung vorausgesetzt.
Zur Vertragsdauer machte Liverpool keine Angaben. Laut britischen Medien ist der Vertrag zunächst kurzfristig angelegt, könnte aber verlängert werden. Der 59 Jahre alte Schmadtke, der zuletzt viereinhalb Jahre lang als Geschäftsführer beim VfL Wolfsburg tätig war, folgt auf Julian Ward, der den Verein in diesem Sommer nach mehr als zehn Jahren verlässt.
«Eine Fülle an Wissen und Erfahrung»
Schmadtke bringe «eine Fülle an Wissen und Erfahrung» mit, wurde Präsident Mike Gordon von der Inhaber-Gesellschaft Fenway Sports Group zitiert. Er werde mit der Abteilung für den Fußballbetrieb Jürgen Klopp unterstützen, mit dem Ziel, «dass der Club in allen Bereichen wächst und sich weiterentwickelt».
Auf den neuen Sportdirektor wartet eine Menge Arbeit in Liverpool. Frühere Leistungsträger wie Roberto Firmino und James Milner sowie der Ex-Leipziger Naby Keita, der sich in Anfield nicht durchsetzen konnte, verlassen den Verein. Nach einer verkorksten Saison steht das Team, das noch im Vorjahr den FA Cup und den Ligapokal gewonnen und die Meisterschaft nur knapp verpasst hatte, vor einem Umbruch.
Der ehemalige Torhüter, der zu seiner aktiven Zeit unter anderem für Fortuna Düsseldorf, den SC Freiburg, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach im Tor stand, hatte sein Manager-Amt in Wolfsburg im Januar aufgegeben und sich eigentlich schon in den Ruhestand verabschiedet. Vor seiner Zeit bei den Niedersachsen war Schmadtke auch bei Alemannia Aachen, Hannover 96 und dem 1. FC Köln tätig.
Schäfer freut sich für Schmadtke
Bei seinem ehemaligen Arbeitgeber in Wolfsburg wurde die Nachricht positiv aufgenommen. «Der FC Liverpool ist ein Weltclub, es gibt in dieser Kategorie nur wenige vergleichbare Vereine. Von daher freue ich mich riesig für ihn», sagte Marcel Schäfer, Schmadtkes Nachfolger als Geschäftsführer Sport des VfL.
«Am Anfang hatte ich etwas gemischte Gefühle, weil ich weiß, wie sehr er sich auf die Zeit nach der Karriere gefreut hat. Aber er hat sich aus freien Stücken für diese Aufgabe entschieden», sagte Schäfer: «Und wenn so ein Club anklopft, dann ist das außergewöhnlich und für ihn auch eine große Anerkennung und Wertschätzung seiner Laufbahn.»
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