Bundesligist Hertha BSC steht im Ringen um eine finanzielle Gesundung und im Kampf um eine Lizenz für den Profi-Fußball vor personellen Einschnitten.
«Wir befinden uns in einem Restrukturierungsprozess. Wir müssen Personalkosten grundsätzlich abbauen», sagte Herthas Sportdirektor Benjamin Weber vor dem Bundesliga-Spiel beim 1. FC Köln im Streamingdienst DAZN. Der Lizenzierungsprozess laufe, deswegen ergebe es wenig Sinn, Öl ins Feuer zu gießen.
Mögliche Verletzung der 50+1-Regeln
Zuletzt hatte der stark abstiegsbedrohte Bundesligist eine schwierige Finanz- und Investoren-Lage eingeräumt und intensive Kontakte zur Deutschen Fußball Liga (DFL) «sowohl bezüglich des laufenden Lizensierungs-Verfahrens als auch hinsichtlich der inhaltlichen Ausgestaltung der geschlossenen Partnerschaft mit unserem Investor 777 Partners» bestätigt. Einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» zufolge steht auch der neue Deal der Berliner mit dem Investor 777 Partners unter genauer Prüfung. Dabei geht es primär um die Frage, ob das Engagement mit dem US-Unternehmen die 50+1-Regeln verletzt, die den Einfluss von Geldgebern im deutschen Profi-Fußball begrenzen.
Unstrittig ist, dass die Berliner in einer enorm schwierigen wirtschaftlichen Lage sind. Ohne die von 777 Partners avisierten 100 Millionen Euro Finanzspritze sind die dem Vernehmen nach bis zum 30. Juni zu leistenden Lizenzauflagen der DFL nicht zu erfüllen. Scheitert also der Deal mit dem US-Geldgeber an formalen Einwänden, droht den Berlinern der Entzug der Spielberechtigung für Bundesliga und 2. Bundesliga. Ein Absturz bis mindestens zur Regionalliga ist die Drohkulisse. Hertha-Geschäftsführer Thomas E. Herrich hat kürzlich eingeräumt, dass das aktuelle Bundesliga-Schlusslicht ein «Sanierungsfall» sei.
Weber wollte sich zur finanziellen Situation und dem von Kritik begleiteten Rücktritt von Hertha-Präsidiumsmitglied Ingmar Pering nicht äußern. Vielmehr verwies der Sportdirektor auf die für Sonntag angesetzte Mitgliederversammlung. «Unsere Aufgabe ist der Sport und da geht es darum, die Lautstärke ein Stück weit zu reduzieren», erklärte Weber.
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