22. November 2024

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Judo-Weltverband verweigert acht Russen WM-Teilnahme

Die Wiederzulassung russischer Athleten bei der Judo-WM sorgt für Wirbel. Die Ukraine kündigt einen Boykott an. Kurz vor den Titelkämpfen fallen nun mehrere Russen bei einem Hintergrund-Check durch.

Nach der umstrittenen Wiederzulassung für die bevorstehende WM hat der Judo-Weltverband insgesamt acht Russinnen und Russen eine Teilnahme verweigert.

Die vorgesehenen Mitglieder der russischen Delegation dürfen nach den Hintergrund-Checks nicht zu den Titelkämpfen nach Doha reisen, wie der Judo-Weltverband mitteilte. Es sollen nur Athleten an der WM teilnehmen, die den russischen Angriffskrieg in der Ukraine nicht unterstützen. Dies will der Weltverband mit den Checks sicherstellen.

Der Judo-Weltverband hatte am Wochenende entschieden, Athleten aus Russland und Belarus zur Weltmeisterschaft zuzulassen, die am kommenden Sonntag in Katars Hauptstadt beginnt. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte Ende März die Wiederzulassung russischer und belarussischer Sportler als neutrale Athleten zu internationalen Wettbewerben empfohlen. Der Umgang der Weltverbände damit ist unterschiedlich.

Internationale Kritik

Auch im Judo waren Athleten aus Russland und Belarus wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zwischenzeitlich ausgeschlossen. Für die Entscheidung, sie bei der WM starten zu lassen, gab es international Kritik. Die ukrainische Mannschaft hatte anschließend ihren Rückzug von den Titelkämpfen verkündet. Viele russische Judoka gehörten dem Militär des Landes an und seien daher keinesfalls neutral. «Wir sind sehr enttäuscht über die Entscheidung und werden nicht an der WM teilnehmen», hieß es in einer Stellungnahme.

Auf den Startlisten für die WM stehen 19 Athletinnen und Athleten, die unter neutraler Flagge starten. Bei den Titelkämpfen geht es auch um wichtige Punkte für die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Von russischer Seite gab es zunächst keine Reaktion auf den Ausschluss von acht Delegationsmitgliedern. Sportminister Oleg Matyzin hatte die Zulassung russischer Sportler lediglich unter neutraler Flagge zuvor als «Diskriminierung» bezeichnet.