Das Endspiel um den französischen Fußballpokal am Samstagabend wird zum Schauplatz politischer Proteste gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron.
Das Verwaltungsgericht Paris hob einige Stunden vor dem Anpfiff (21.00 Uhr) ein Verbot von Gewerkschaftsprotesten vor dem Stade de France auf, das die Polizeipräfektur am Vortag verhängt hatte, wie Medien berichteten. Gewerkschaftsmitglieder begannen daraufhin, wie ursprünglich geplant, mit dem Verteilen von 30.000 Rote Karten mit der Aufschrift «Nein zur Rente mit 64 Jahren» an die Zuschauer. Ebenso sollten 10.000 Trillerpfeifen verteilt werden.
Spekuliert worden war, ob Präsident Macron bei der Partie zwischen dem FC Nantes und dem FC Toulouse angesichts der Proteste dabei ist. Nach letztem Stand wollte Macron sich das Spiel zwar wie üblich von der Tribüne aus anschauen. Die Spieler beider Mannschaften wird er aber wohl nicht auf dem Rasen, sondern in den Kabinen begrüßen. Auch das Überreichen des Pokals an den Gewinner wird auf der Tribüne stattfinden, wie es heißt aus Angst vor einem Platzsturm, wenn der Präsident auf das Spielfeld getreten wäre.
Angeheizte Stimmung
Die Stimmung in Frankreich ist wegen der von Macrons Regierung beschlossenen Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre weiterhin aufgeheizt. Weil die Regierung die Reform ohne Abstimmung im Parlament mit dem Sonderparagrafen 49.3 durchdrückte, soll nach Willen der Gewerkschaften in der 49. Spielminute gepfiffen und protestiert werden. Nach den Regeln des Fußballverbandes ist es allerdings verboten, Trillerpfeifen mit ins Stadion zu bringen. Bei erwarteten 78.000 Zuschauern scheint es allerdings unrealistisch, dass alle auf das Mitführen einer Trillerpfeife hin durchsucht werden.
Die Polizei setzt zur Sicherheit rund um das Spiel 3000 Beamte ein, 1000 mehr als beim Pokalfinale im vergangenen Jahr. Außerdem sollen Drohnen am Stade de France zum Einsatz kommen.
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