Die deutschen Eisschnellläufer werden nach Überzeugung ihres Präsidenten Matthias Große spätestens bei den kommenden Olympischen Winterspielen ihre sportliche Durststrecke überwunden haben und wieder Medaillen gewinnen.
Man habe junge Leute, 20, 22 Jahre alt, die angreifen würden und bei den Olympischen Winterspielen 2026 etwas erreichen könnten, sagte der 55-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «2026 wird es wieder eine Medaille geben. Da bin ich zuversichtlich», erklärte er.
Letzte Medaille gab es 2020
Olympia-Medaillen hatte es zuletzt bei den Spielen 2010 in Vancouver mit Gold in der Mannschaftsverfolgung der Frauen sowie jeweils Silber für Stephanie Beckert (3000 Meter/5000 Meter) und Jenny Wolf (500 Meter) gegeben. Die bis dato letzte WM-Medaille geht auf das Konto von Patrick Beckert mit Bronze über 10.000 Meter im Jahr 2020.
Bei der WM am vergangenen Wochenende im niederländischen Heerenveen waren die zehnten Plätze durch die 51-jährige Berlinerin Claudia Pechstein über 5000 Meter und Fridtjof Petzold aus Crimmitschau über 10.000 Meter die besten Ränge in Einzel-Entscheidungen. «Unser Ziel muss es sein, wieder Medaillen zu gewinnen, daran werden wir gemessen. Wir können alle Arbeit der Welt machen. Wenn wir keine Medaillen holen, werden wir Prügel beziehen», sagte Große.
Auflösung der DESG keine Debatte mehr
Zeitlich eher sind erste Ergebnisse der verbandsinternen Aufarbeitung seit seinem Amtsantritt vor rund zweieinhalb Jahren zu erwarten. Noch im ersten Halbjahr 2023 sollen nach Aussage des Präsidenten die Mitglieder der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG) auf einer Versammlung darüber informiert werden. Dabei solle dargelegt werden, «was da alles ans Tageslicht gekommen ist, welche Verfehlungen in den Jahren bis zu unserer Verbandsübernahme passiert sind».
Seinen Worten zufolge sollen unter anderem finanzielle Mittel falsch eingesetzt worden sein. «Wir werden die Verantwortlichen dieser Krise und dieser Verfehlungen belangen. Das habe ich damals schon versprochen und dabei bleibt es auch. Weil es hier nicht nur um 3,80 Euro geht, sondern um ein bisschen mehr», sagte Große. Finanziell sei die noch 2020 von einer Insolvenz bedrohte DESG inzwischen stabil aufgestellt. «Dass wir überhaupt noch da sind, ist ein großer Erfolg. Jahrelang wurde über die Insolvenz, die Auflösung der DESG gesprochen. Diese Themen sind lange vom Tisch», betonte Große.
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